Schnittpunkt Friseure Jena
Aktion Modernes Handwerk e.V.

"Nebenan ist hier": Jenaer Friseur gewinnt mit Teammotiv eigene Plakatwerbung

(23.06.2020) Seit zehn Jahren wirbt das Handwerk mit einer bundesweiten Imagekampagne für das Handwerk als „Wirtschaftsmacht von nebenan“. Im vergangenen Jahr wurde schließlich die Aktion „Nebenan ist hier“ ins Leben gerufen. Kreishandwerkerschaften in ganz Deutschland konnten sich bewerben, um jeweils einem ihrer Mitgliedsbetriebe eine individuelle Imagekampagne zu ermöglichen. Die Kreishandwerkerschaft Jena/Saale-Holzland-Kreis war eine von 20 Kreishandwerkerschaften, die ihren Innungsbetrieben die Teilnahme an diesem Wettbewerb ermöglichen konnte. Mit einem selbst gemachten Teamfoto unter dem Motto „Die Wirtschaftsmacht bekommt unser Gesicht.“ konnten sich die Mitgliedsbetriebe für die Teilnahme qualifizieren.

Der Friseursalon Schnittpunkt GmbH aus Jena gewann schließlich mit einem äußerst originellen und aussagekräftigen Gruppenfoto, das laut Harald Wieser, Geschäftsführer des Friseurbetriebes, die vielseitige und dynamische Arbeit im Friseurhandwerk widerspiegeln soll.

Der Friseurbetrieb hat nun die Möglichkeit, auf individuell gestalteten Plakatwänden als Gesicht der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ mit dem Gewinnerfoto in der Nähe seiner beiden Filialen in Jena kostenfrei zu werben. Die Plakatwerbung erfolgt an insgesamt vier Standorten zu unterschiedlichen Zeiträumen. Durch die Corona-Krise verschoben sich die geplanten Termine allerdings. Bis jetzt wurde erst eines der Plakate aufgestellt, die anderen drei sollen im Spätsommer 2020 folgen. Harald Wieser über den Gewinn: „Wir freuen uns über diese großartige Werbemöglichkeit und die damit einhergehende Aufmerksamkeit, welche unser Friseurbetrieb bekommt“.

Vom Tischler zum Geschäftsführer eines Friseursalons

Harald Wieser ist gelernter Tischler und kam als Quereinsteiger in die Friseurbranche. Im Jahr 1989, noch vor der Wiedervereinigung, floh Harald Wieser über Ungarn aus der DDR in die Bundesrepublik. Ihn zog es zunächst in die Hansestadt Hamburg, wo er bei Olymp, einem renommierten Hersteller für Friseureinrichtungen, tätig war. Mit dem in Hamburg gesammelten Wissen und der Begeisterung für die Friseurbranche kehrte der 51-Jährige zurück nach Jena und gründete im Jahre 1991 seinen ersten Friseursalon.

Im Jahr 2003 folgte schließlich die Gründung der Schnittpunkt GmbH. Aktuell beschäftigt Harald Wieser 25 Mitarbeiter und vier Auszubildende in seinen zwei Filialen im Zentrum von Jena und in Jena-Lobeda. Sein handwerkliches Talent als Tischler spiegelt sich auch in der Einrichtung seiner Friseursalons wider, für die er Teile der Saloneinrichtung, wie z.B. Frisierplätze, eigenhändig anfertigte.

Der Friseurbetrieb punktet jedoch nicht nur mit seiner individuellen Einrichtung, sondern auch mit seiner Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen. Harald Wieser entsendet regelmäßig Auszubildende ins europäische Ausland und nimmt im Gegenzug auch Auszubildende aus dem europäischen Ausland auf. „Wir geben Auszubildenden gern die Möglichkeit, sich sowohl privat als auch beruflich in einem fremden Land weiterzuentwickeln und über den Tellerrand zu schauen.“

Aufgrund der Corona-Krise sind diese Auslandspraktika jedoch vorerst nicht möglich. Überhaupt ist es momentan nicht einfach, in der Friseurbranche zu bestehen. „Die sechswöchige Schließung unserer Filialen war nicht einfach. Ich musste meine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und auch selbst finanziell zurückstecken. Wir sind sehr froh und dankbar, dass die Friseurbetriebe wieder öffnen durften.“ So ausgelastet wie vor Corona ist der Friseurbetrieb allerdings nicht, da momentan aufgrund der Hygienevorschriften und Abstandsregelungen nicht jeder Friseurplatz besetzt werden kann. Harald Wieser bleibt aber optimistisch: „Wir machen das Beste aus der Situation. Irgendwann wird auch wieder Normalität einkehren.“

Auch in diesem Jahr Teilnahme am Wettbewerb wieder möglich

Die Corona-Krise stellt in diesem Jahr so einiges auf den Kopf. Trotzdem findet der Wettbewerb in diesem Jahr seine Fortsetzung. Die Kreishandwerkerschaften konnten sich bis zum 3. Juli für die Teilnahme bewerben und erfahren am 10. Juli, ob sie dabei sein dürfen. Die Innungsbetriebe der ausgewählten Kreishandwerkerschaften haben anschließend vom 15. Oktober bis zum 11. Dezember Zeit, ein selbst gemachtes Team-Foto einzusenden, welches sie zusammen mit ihrem Firmenlogo auf der Aktions-Webseite www.nebenanisthier.de hochladen können. Zudem sollen noch Werbebotschaft und Werbemittel ausgewählt werden. Die Betriebe können zum Beispiel konventionelle Motive und Botschaften, die der Kundenkommunikation dienen (z.B. Glückwunschkarte zum Geburtstag, Terminerinnerung oder Dankeschön) sowie moderne Motive und Botschaften für die eigene Homepage, soziale Medien wie Facebook und Instagram oder den Newsletter wählen. Die Betriebe erhalten ihr gewähltes Kampagnenmotiv kostenfrei. Nähere Informationen zur Aktion finden Sie im Internet unter www.nebenanisthier.de/die-aktion.



Foto: Caroline Benzin, Stefanie Eisenberg, Manuela Dette, Juliane Schulze, Josefine Apel und Angelina Baumgärtner (v.l.) waren die sechs Protagonistinnen der Schnittpunkt GmbH für das Fotomotiv, dass schließlich den Sieg errang und noch im Spätsommer wieder auf Plakatwänden in Jena zu finden ist.