Europass Anna Hercher
HWK für Ostthüringen

Europass für Frauenpower nach Auslandspraktikum in Rumänien

(25.01.2022) Zwei Wochen war Maler und Lackiererin Anna Hercher nach ihrer erfolgreichen Ausbildung als Junggesellin im rumänischen Martinsdorf zu einem Auslandspraktikum. Nun konnte sie dafür in ihrem Ausbildungsbetrieb, der MAKOSA GmbH in Saalfeld, aus den Händen von Andreas Jörk, Mobilitätsberater der Handwerkskammer für Ostthüringen, ihren Europass als europaweit anerkanntes Zertifikat entgegennehmen.

Im November des vergangenen Jahres reiste sie, gemeinsam mit 26 weiteren Azubis und Junggesellen aus Bayern, Hessen, Thüringen, Niedersachsen und Österreich zu Sanierungsarbeiten nach Martinsdorf. Ermöglicht wurde das Auslandspraktikum durch die Sto-Stiftung, die Handwerkerschule Martinsdorf sowie den Siebenbürgen e.V. im Rahmen des Erasmus-Projekts „Gewerbeübergreifend arbeiten und lernen für das Handwerk in Europa“.

Im Projekt arbeiteten die Teilnehmer unter fachlicher Anleitung deutscher Experten an der denkmalgerechten Sanierung historischer Gebäude in Martinsdorf und Umgebung. Ziel des Projektes ist der Erhalt der einzigartigen Kirchenburgenlandschaft in Siebenbürgen.  So hat Anna Hercher überwiegend an Restaurierungsarbeiten im Pfarrhaus mitgewirkt. Das Aufarbeiten von Kastenfenstern und Fensterbänken aus Holz sowie Holztüren und die malermäßige Instandsetzung des Deckengewölbes eines Kreuzganges waren ihre Hauptaufgaben. Für diese Arbeiten kamen Materialien zum Einsatz, die heute kaum noch verwendet werden, wie zum Beispiel Leinöl, Farbpulver und Pigmente für das Mischen von Kalkfarben.

Anna Hercher ist begeistert von der Arbeit, auch wenn es nicht immer ganz einfach war. „Die Vorarbeiten, wie zum Beispiel das Entfernen alter Ölanstriche, waren sehr mühselig und nahmen viel Zeit in Anspruch“, berichtet sie. „In der Vergangenheit war es den damals Herrschenden suspekt, dass kirchliche Gebäude farbenprächtig und teilweise prunkvoll ausgeschmückt waren. Aus diesem Grund wurde alles mit Ölfarbe übermalt.“ Am Ende sei es jedoch schön gewesen, zu sehen, was man gemeinsam für den Erhalt der historischen Bausubstanz geschafft hat.

Aber nicht nur die Arbeit war Teil des Auslandspraktikums. An den Wochenenden wurden in der Gruppe Ausflüge in die Umgebung von Martinsdorf sowie ein Tagesausflug nach Hermannstadt unternommen. Dabei hat Anna Hercher die Gastfreundschaft der Einwohner ehr beeindruckt. Nicht zuletzt waren auch die einfachen Lebensverhältnisse vor Ort anfänglich eine Umstellung. „Andererseits war der Perspektivwechsel eine wichtige Erfahrung, um den Lebensstandard in Deutschland besser zu schätzen“, erklärt Anna Hercher. Sie kann jedem Azubi und Junghandwerker nur empfehlen, diese Erfahrungen bei einem Auslandspraktikum zu sammeln.

Auch für ihren ehemaligen Ausbildungsbetrieb und jetzigen Arbeitgeber war das Auslandpraktikum von Anna eine Bereicherung. Der Geschäftsführer der MAKOSA GmbH, Maler- und Lackierermeister Michael Stephan, kann sich deshalb durchaus vorstellen, auch künftig anderen jungen Nachwuchskräften solche Auslandpraktika zu ermöglichen.

Übrigens: Wer Interesse hat, auch seine Azubis einmal auf Auslandspraktikum zu entsenden, wendet sich ganz einfach an Mobilitätsberater Andreas Jörk in der Handwerkskammer für Ostthüringen unter Telefon 0365/8225-187, E-Mail: joerk@hwk-gera.de, um nähere Infos zu erhalten.

 

 

Titelbild: Anna Hercher nahm gemeinsam mit Michael Stephan, Geschäftsführer der MAKOSA GmbH in Saalfeld, den Europass als Nachweis für ihr erfolgreich absolviertes Auslandspraktikum entgegen.

Andreas Jörk HWK für Ostthüringen

Andreas Jörk

Mobilitätsberater

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