Feierlicher Freispruch für Junggesellinen und Junggesellen in Saalfeld
Wie heißt es in einem alten Handwerkerspruch: „Wer soll Lehrling sein – jedermann. Wer soll Geselle sein – der was kann.“ In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, darunter Landrat Marco Wolfram (SPD) und den Bürgermeistern von Saalfeld und Bad Blankenburg, hat die Kreishandwerkerschaft Saalfeld-Pößneck-Rudolstadt Saalfelder Restaurant „Bergfried“ Junggesellinnen und Junggesellen von ihren Verpflichtungen als Auszubildende freigesprochen und sie in den Gesellenstand erhoben.
21 Auszubildende verstärken jetzt als Fachkräfte das Handwerk in der Region und erhielten ihre Gesellenbriefe. In diesem Jahr hatten elf Tischler, fünf Maler und Lackierer sowie fünf Friseure an den Prüfungen teilgenommen. Bei Letzteren erzielte Jamil Rashid vom Friseur Müller aus Königsee das beste Ergebnis. Bei den Tischlern stand Jonas Hofmann, beschäftigt bei Heinze Apothekenbau Schwarzatal-Mellenbach-Glasbach ganz oben auf dem Treppchen und Robin Schindler vom Malerfachbetrieb Weedermann in Kamsdorf führte die Rangliste der Maler und Lackierer an.
Kreishandwerkerschaftsgeschäfts-Geschäftsführerin Nicole Kühn beglückwünschte die Absolventen zum erreichten Abschluss und forderte sie auf, die alten Traditionen des Handwerks fortzusetzen und die Handwerksehre hochzuhalten.
Kreishandwerksmeister Georg Jahn richtete seinen Dank an die Ausbildungsunternehmen, Meister, Berufsschullehrer sowie die Angehörigen. Schließlich hätten diese einen maßgeblichen Anteil an den erfolgreich abgeschlossenen Prüfungen.
Von den Prüflingen waren zwei Mädchen, die in die Männerdomäne eingestiegen sind und erfolgreich die Prüfung als Tischlerin bei der Firma Jahn in Bad Blankenburg absolviert haben. Angie Bach und Yasmin Leuchtenberger hatten sich für eine Ausbildung zur Tischlerin entschieden. Sich im Beruf in einer Männerdomäne bewegen - ein Problem? „Nein, von Anfang an haben sie mich so respektiert wie ich bin“, erzählt Yasmin Leuchtenberger. „Den ganzen Tag in einem Büro zu verbringen, könnte ich mir nicht vorstellen. Ich erschaffe gerne Dinge und will meine Kreativität ausleben, das kann ich in meinem Job sehr gut“, ist die 24-Jährige mit ihrer Berufswahl zufrieden. Perspektivisch strebe sie eine weitere Qualifizierung an.
Ähnlich sieht es Charlotte Schlosser. „Friseurin macht mir Spaß, ich wollte nichts anderes werden“, schmunzelt die 19-Jährige.
Jamil Rashid kommt aus Syrien und auch er hat seinen Traumberuf gefunden. „Ich bin stolz, als bester Friseur abgeschnitten zu haben und will mich weiter qualifizieren“, so der 23-Jährige. Vor den Junggesellen und Junggesellinnen liegt nun die berufliche Zukunft. Einige von ihnen wollen die Möglichkeiten und Chancen zur weiteren Gestaltung nutzen, wie etwa die Ausbildung zum Meister. Die Welt steht ihnen so offen wie zu keiner Zeit zuvor. Am Ende wollen ja alle das Gleiche: Etwas Eigenes erschaffen und den Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Titelbild: Das sind die Jahrgangsbesten: Friseur Jamil Rashid, Maler und Lackierer Robin Schindler und Tischler Jonas Hofmann (v. l).