Handwerker im Fahrzeug
Ployker - stock.adobe.com

Umfrage: Fakten zu E-Mobilität und Parken Handwerkerparkausweise im Fokus

Die Ostthüringer Handwerksunternehmen wünschen sich deutliche Verbesserungen in punkto Handwerkerparkausweisen insbesondere in Städten. Das ist eines der Hauptergebnisse einer Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), an der sich auch zahlreiche Ostthüringer Handwerkerinnen und Handwerker beteiligten.

Handwerkerparken als Standortfaktor

Immerhin 43 Prozent der befragten Ostthüringer Handwerksunternehmen sehen in einem flächendeckenden und gemeindeübergreifenden Angebot an Handwerkerparkausweisen eine Möglichkeit, die Situation im innerörtlichen Handwerkerverkehr deutlich zu verbessern. Jeweils rund ein Drittel wünscht sich zudem mehr Abstellmöglichkeiten für Inhaber von Handwerkerparkausweisen (beispielsweise in eingeschränkten Halteverbotszonen) und eine Erleichterung der entsprechenden Antragsverfahren für die Handwerkerparkausweise.

Zudem wären für 20 Prozent der Befragten Bevorrechtigungen von Handwerksfahrzeugen in Bereichen für Zugangsbeschränkungen für Kraftfahrzeuge wünschenswert.

Aber auch ergänzende handwerksgerechte Lade- oder Servicezonen in Gebieten mit besonders starkem Parkraummangel, die Sanierung von maroden Straßen und Brücken sowie eine bessere Koordinierung von Baustellen standen auf der Forderungsliste, wenn es um eine Verbesserung des innerörtlichen Verkehrs für Handwerker geht.

Für E-Mobilität fehlen viele Voraussetzungen

Abfragt wurde zudem die derzeitige Nutzung von Elektrofahrzeugen in den Handwerksunternehmen. Hier zeigte sich, dass das Gros der Ostthüringer Handwerksbetriebe vor allem auf Diesel, ebenso wie auf Benzin als Antriebsart für ihren Fuhrpark setzt. Das hängt zum einen mit der ländlichen Prägung im Ostthüringer Raum zusammen. Zum anderen wird auch das Thema Elektromobilität noch nicht in größeren Umfang genutzt, da viele Aspekte derzeit nicht erfüllt sind. Immerhin 79 Prozent der befragten Betriebe wünschen sich niedrigere Anschaffungspreise für Fahrzeuge und 68 Prozent niedrigere Stromkosten, um den Weg zur Elektromobilität zu erleichtern. Für 56 Prozent fehlt noch ein adäquates Fahrzeugangebot hinsichtlich der Reichweite. 48 Prozent sehen bisher noch eine unzureichende Ladeinfrastruktur am Betriebsstandort. Lediglich für elf Prozent der Befragten passen die aktuellen Voraussetzungen für den jeweiligen Betrieb.

Parkplatznot in Städten präsenter als auf dem Land

Aber auch nach der Situation zu Abstellmöglichkeiten für die Firmenfahrzeuge wurden die Unternehmen befragt. In 69 Prozent der Betriebe besteht ausreichend Platz auf dem Betriebsgelände, um alle Firmenfahrzeuge abzustellen. Bei 13 Prozent ist dies nur für einen Teil der Fahrzeuge möglich. Immerhin 16 Prozent der Fahrzeuge müssen im öffentlichen Straßenraum abgestellt werden. In 14 Prozent der befragten Betriebe werden die Fahrzeuge von den Mitarbeitern nach Feierabend mit nach Hause genommen.

Durch die ländliche Prägung ist die Parkplatznot für Firmenfahrzeuge in Ostthüringen nicht so groß, wie beispielsweise in Ballungsräumen. Dennoch gibt es auch in den größeren Städten in Ostthüringen, wie beispielsweise Jena oder Gera viele Handwerksunternehmen, die aufgrund der Zunahme privater Fahrzeuge und dem Rückgang öffentlicher Parkmöglichkeiten, immer größere Schwierigkeiten haben, ihre Firmenfahrzeuge abzustellen.

„Für uns sind die jetzt aus der Umfrage vorliegenden Ergebnisse wichtig, um anhand dieser konkreten Zahlen den Städten und Gemeinden in Ostthüringen aufzuzeigen, wo dringender Handlungsbedarf für unsere Handwerksunternehmen besteht“, so Carsten Mogk, Referatsleiter für Wirtschaftsförderung und Standortpolitik der Handwerkskammer für Ostthüringen. „Für die Handwerksunternehmen sind diese Zahlen sicherlich ebenso eine Möglichkeit, aktiv auf ihre jeweiligen Ämter zuzugehen, wenn es beispielsweise um die Beantragung von Handwerkerparkausweisen geht.

 

Titelbild: Handwerker stehen mit ihren Fahrzeugen gerade in Innenstädten vor dem Problem einen Parkplatz während ihren Kundenbesuchen zu finden. Mit einem Handwerkerparkausweis könnte leicht Abhilfe geschaffen werden.