35 Jahre Kfz-Innung OstthüringenKönnen und Leidenschaft rund ums Automobil
Die mit derzeit 151 Mitgliedsbetrieben stärkste Innung in Ostthüringen - die Kfz-Innung Ostthüringen - hatte allen Grund zum Feiern. Zum 35-jährigen Jubiläum hatten sich viele Gäste und Gratulanten eingefunden. Zu ihnen zählten unter anderem der Landesverbandspräsident von Thüringen, Helmut Peter, und der Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, Wolfgang Jacob, um nur einige zu nennen.
Was am 5. Februar 1990 mit der Gründung der Innung als freiwilliger Zusammenschluss von Berufskollegen begann, ist heute ein starker Verbund, der seinen Mitgliedsunternehmen stets bei allen Herausforderungen zur Seite steht.
Erfolgsgeschichte mit Zukunft
Innungsobermeister Thomas Roth betonte in seiner Begrüßung, dass die 35 Jahre wirklich eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft sind, in der sich das Handwerk und der Fahrzeughandel enorm gewandelt haben. „Der technologische Fortschritt hat einen rasanten Fortschritt erlebt: von der Mechanik zur Elektronik, von traditionellen Antrieben zu alternativen Energien, von klassischen Werkstattprozessen zur Digitalisierung“, so Thomas Roth. „Doch eines ist über all die Jahre konstant geblieben: Die Kfz-Innung Ostthüringen war und ist ein verlässlicher Partner für die Mitglieder.“
Sein Dank ging an alle Mitgliedsbetriebe – sei es in der Fahrzeugwartung, der Reparatur oder der Integration neuer Technologien. Sie sind es, die mit ihrem Know how und ihrem handwerklichen Können die Mobilität der Gesellschaft sichern. Schließlich ist Mobilität mehr als nur das Fahren von A nach B. Sie ist ein Grundpfeiler des Alltags, der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Wesentlicher Bestanteil der Innungsarbeit ist zudem die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses. Besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang die innovative Arbeit im Gesellenprüfungswesen der Innung. Seit 2017 setzt die Innung auf Online-Prüfungen. „Unsere Innung war maßgeblich am bundesweiten Erfolg des ‘Autofachmann digital‘ beteiligt – einem digitalen Prüfungsmedium, um das uns viele anderen Branchen beneiden“, betont der Innungsobermeister.
Er sieht aber auch zahlreiche Herausforderungen, insbesondere im Autohandel, beispielsweise durch steigende Kosten, sinkende Margen, lange Lieferzeiten und veränderte Kundenbedürfnisse. Gerade in diesen unsicheren Zeiten zeige sich jedoch die Stärke eines stabilen Kfz-Werkstattgeschäftes, das längst zur tragenden Säule vieler Betriebe geworden ist. Auch unterstützt die Innungen ihre Mitglieder aktiv, um die Werkstätten effizient und zukunftssicher aufzustellen.
Starker Verbund auch im Land
Der Präsident des Kfz-Landesverbandes Thüringen, Helmut Peter, unterstrich in seinem Grußwort, dass die Ostthüringer Innung eine führende Stellung im Landesverband einnimmt. Auch er sieht viele aktuelle Herausforderungen, wie beispielsweise die Elektromobilität, den Tesla-Gebrauchtwagenmarkt aber auch den Fachkräftemangel. Für Helmut Peter ist es deshalb umso wichtiger, dass die Innungen auf Landesebene einen starken Verbund darstellen, der Vorteile für jeden Betrieb bietet. Er nannte hier unter anderem die Tatsache, dass während der Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns Thüringen das einzige Bundesland war, das Autohäuser geöffnet lassen konnte. „Das war nur in einer starken Gemeinschaft möglich“, so der Verbandspräsident.
Zusammenarbeit mit Kammer
Wolfgang Jacob, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, betonte in seiner Rede, dass die Zusammenarbeit zwischen Innung, Berufsschulen und Handwerkskammer insbesondere in Fragen der Nachwuchsgewinnung, Ausbildung und Weiterbildung auch künftig ihre Fortsetzung erfährt. Bestes Beispiel dafür sei unter anderem die Einrichtung der Landesfachklasse in der Fachrichtung System- und Hochvolttechnik in Ostthüringen vor einigen Jahren. Dies sei ein Zeichen in Richtung Zukunft für das gesamte Kfz-Handwerk gewesen. Die gute Zusammenarbeit zwischen Innung, Handwerkskammer spiegelt sich auch in der Bildungsstätte in Gera-Aga wider. „Starke Kfz-Klassen zu Überbetrieblichen Ausbildung als auch sehr gut angenommene Meistervorbereitungskurse zeugen von dem beiderseitigen Nutzen dieser engen Zusammenarbeit“, betonte Wolfgang Jacob, der anschließend die Jubiläumsurkunde der Handwerkskammer für Ostthüringen an Innungsobermeister Thomas Roth und den Geschäftsführer der Innung, Stefan Haase, überreichte.
Nicht zuletzt sind 35 Jahre Kfz-Innung Ostthüringen auch ein guter Anlass, die Verdienste von Persönlichkeiten im Rahmen der Innungsarbeit zu würdigen. Gleich drei Auszeichnungen hatte hierfür der Landesinnungsverband im Gepäck, die Verbandspräsident Helmut Peter und der Geschäftsführer der Geschäftsführer des Kfz-Landesverbandes Thüringen, Dieter Hoffmann, überreichten.
Zweimal Gold und einnal Silber
Mit der Ehrennadel des Kfz-Gewerbes in Gold wurde Kraftfahrzeugmechanikermeister Jens Leberwurst ausgezeichnet. Bereits mit 23 Jahren wurde er Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss der Kfz-Innung Ostthüringen und ist seit nunmehr 34 Jahren fest Bestandteil dieses Gremiums. Sein Engagement geht aber auch über den beruflichen Alltag hinaus. So ist er auch aktives Mitglied im Stadtrat Münchenbernsdorf und Vorsitzender des Motorsportclubs Münchenbernsdorf.
Ebenfalls mit der Ehrennadel in Gold wurde der Innungsgeschäftsführer Stefan Haase geehrt. Seit dem Jahr 2003 arbeitet er für die Kfz-Innung Ostthüringen und wurde am 1. Februar 2011 zum Geschäftsführer der Innung berufen. Er hat in dieser Zeit maßgeblich zur Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit der Innung beigetragen. Zudem ist Stefan Haase im Prüfungsaufgabenerstellungsausschuss des Landesverbandes, als Vorsitzender des Fördervereins der Berufsschule Technik Gera und als Mitglied des Berufsbildungsausschusses des Zentralverbandes des Deutschen Kfz-Gewerbes aktiv. Nicht zu vergessen ist seine Expertise als Mitglied der Schiedsstelle im Bereich der Schlichtung von Streitigkeiten sowie als Dozent in den Kfz-Meistervorbereitungskursen in der Bildungsstätte in Gera-Aga.
Über die Ehrennadel des Kfz-Gewerbes in Silber konnte sich schließlich noch Beate Baum freuen. Sie war 30 Jahre an der Berufsschule Technik in Gera tätig, davon 17 Jahre als stellvertretende Direktorin, wobei die Verbindung zum Kfz-Gewerbe stets ein Eckpfeiler ihrer Arbeit war. Ihre unermüdliche Arbeit bei der Prüfungsplanung und -durchführung sowie ihr wesentlicher Anteil an der erfolgreichen Einführung der Onlineprüfung, die es bereits seit 2007 in Gera gibt, sind beispielgebend. Zudem unterstützte sie den regelmäßigen Austausch von Berufsschülern mit internationalen Berufsschulen und zeigte dabei besonderes Herzblut für das Erasmus-Projekt.
Titelbild: Würdigung für Engagement zum 35-jährigen Jubiläum der Kfz-Innung Ostthüringen: Innungsobermeister Thomas Roth und der Präsident des Landesverbandes des Kfz-Gewerbes Thüringen, Helmut Peter, nach der Auszeichnung von Jens Leberwurst (Ehrennadel in Gold), Beate Baum (Ehrennadel in Silber) und Stefan Haase (Ehrernnadel in Gold), gemeinsam mit Dieter Hoffmann, Geschäftsführer des Landesverbandes (v.r.).