HWK für Ostthüringen

Goldene und Diamantene Meisterbriefe überreichtMeisterjubilare gehören nicht zum „alten Eisen“

Mit dem „Goldenen Meisterbrief“ für ihr 50-jähriges Meisterjubiläum sowie mit dem „Diamantenen Meisterbrief“ zum 60-jährigen bzw. dem „Platin-Meisterbrief“ zum 70-jährigen Meisterjubiläum wurden die verdienstvollen Altmeisterinnen und Altmeister des Jahres 2024 aus dem Kammerbezirk der Handwerkskammer für Ostthüringen im Rahmen einer Festveranstaltung im Bio-Seehotel in Zeulenroda geehrt.

Kammerpräsident Wolfgang Jacob und Hauptgeschäftsführer Karsten Sachse gratulierten den Meisterjubilaren zu ihrer jahrzehntelangen Arbeit als Handwerksmeisterinnen und -meister. 44 Meisterjubilare waren zu ihrem 50. Meisterjubiläum eingeladen. Außerdem erging die Einladung an 38 Altmeisterinnen und Altmeister zu ihrem 60-jährigen Meisterjubiläum sowie zwei mit sogar 70-jährigen Meisterjubiläum. Viele von Ihnen konnten an der Festveranstaltung teilnehmen.

Sie alle reihen sich damit in die lange Liste der insgesamt 1.600 Meisterjubilare ein, die allein seit dem Jahr 2008 ihre Jubiläumsurkunden erhalten haben.

Lebensgeschichten, die das Handwerk geprägt haben

„Sie schreiben heute ein Stück Chronik des Handwerks in Ostthüringen mit. Ein halbes Jahrhundert und mehr liegen zwischen dem heutigen Tag und dem Tag Ihrer Meisterprüfung“, beglückwünschte Kammerpräsident Wolfgang Jacob in seiner Festrede die Jubilare. „Der Tag der Meisterprüfung war für Sie sicher neben vielen persönlichen und familiären Höhepunkten auch ein Tag, der Ihrem weiteren beruflichen Leben die Prägung gab und es bestimmt hat.“

Für viele der verdienstvollen Handwerksmeisterinnen und -meister war die Tätigkeit im Handwerk, egal ob als selbstständiger oder angestellter Meister, von vielen Höhen und Tiefen begleitet. Zu DDR-Zeiten kämpften sie beispielsweise tagtäglich mit Materialmangel und staatlichen Restriktionen.

Mit der Wiedervereinigung folgte die Marktwirtschaft. Eine große Umstellung – doch in vielen Fällen haben sich die Meisterinnen und Meister auch dieser neuen Herausforderung gestellt oder sogar nach 1989 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. „Diese Leidenschaft hat Thüringen vorangebracht und künftigen Generationen den Weg ins Handwerk geebnet“, dankte Wolfgang Jacob den Jubilaren.



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Generationen, die für den Aufschwung gesorgt haben

 Die Handwerksmeisterinnen und -meister, verkörpern die Werte, die das Handwerk seit jeher auszeichnen: Qualität, Können und Motor des konjunkturellen Aufschwungs. „Sie haben damit einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass das Handwerk auch heute noch als Rückgrat des deutschen Mittelstandes gilt“, betont der Kammerpräsident.

Zudem haben sich die Meisterjubilare für die fundierte Ausbildung des Berufsnachwuchses eingesetzt, sich mit Leidenschaft im Ehrenamt engagiert - egal ob in den Innungen, Gesellen- und Meisterprüfungsausschüssen oder vielen anderen Gremien.

In der heutigen Zeit braucht das Handwerk mehr denn je Menschen wie die jetzt geehrten Jubilare, die als Aushängeschild des Meisters fungieren und ihre Erfahrungen an die jüngeren Generationen weitergeben. Wolfgang Jacob versicherte abschließend, dass die Jubilare nicht vergessen sind. „Sie gehören wahrlich nicht zum ‚alten Eisen‘, sondern sind Bestandteil der großen Familie des Handwerks und seiner Organisation.“

Von stolzem Alter und Meisterjubilarinnen

Bäcker, Dachdecker, Fotografen, Elektroinstallateure, Maler, Rahmenglaser, Tischler, Klempner- und Installateure oder die vielen anderen Meisterinnen und Meister – sie alle haben das Handwerk in Ostthüringen über viele Jahrzehnte mitgestaltet und erfuhren mit dem Überreichen der Goldenen und Diamantenen Meisterbriefe und Ehrenurkunden eine ganz besondere Würdigung.

Als ältester Jubilare konnten zur Festveranstaltung mit stolzen 88 Jahren Kraftfahrzeugmeister Georg Schellenberg aus Großenstein sowie Zahntechnikermeister Wolfgang Meißner aus Schleiz begrüßt werden. Beide erhielten den Diamantenen Meisterbrief zu ihrem 60. Meisterjubiläum. Schön auch zu sehen, dass mit Fotografenmeisterin Helga Diez aus Jena, Damenschneidermeisterin Adelheid Grüner aus Hermsdorf sowie den Friseurmeisterinnen Ursula Fieber aus Jena und Monika Gladenbeck aus Gera auch vier Frauen zum 60. Meisterjubiläum den Diamantenen Meisterbrief überreicht bekamen. Zu Zeiten ihrer Meisterprüfung im Jahr 1964 waren Frauen im Meisterhandwerk noch eher eine Seltenheit.

Nicht zuletzt war die Festveranstaltung, die unter anderem vom Chor des Handwerks musikalisch umrahmt wurden, ein willkommener Anlass, auch ehemaligen Kolleginnen und Kollegen zu treffen, mit denen einst die Schulbank gedrückt wurde.

Eine schöne Tradition im Ostthüringer Handwerk, die im kommenden Jahr mit den Meisterjubilaren aus dem Jahr 2025 eine Fortsetzung erfährt.

 

Titelbild: Leidenschaft und handwerkliches Können über viele Jahrzehnte: Die Ostthüringer Handwerksmeisterinnen und -meister, die sich alle zur Festveranstaltung der Handwerkskammer für Ostthüringen über ihre „Goldenen Meisterbriefe“ zum 50. Meisterjubiläum bzw. den „Diamantenen Meisterbriefe“ zum 60. Meisterjubiläum freuten.