Schnelle Soforthilfe
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Ostthüringer Handwerk fordert Energiekrisen-Soforthilfe für Unternehmen

(15.09.2022) Kritisch sieht Wolfgang Jacob, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, die derzeitigen Aussagen der Bundesregierung sowie der Thüringer Landesregierung bezüglich der angedachten Hilfen für kleine und mittelständische Unternehmen, um die enormen Belastungen durch explodierende Energiepreise abzufedern. „In den Planungen wird auf Kreditprogramme gesetzt. Unsere Unternehmen können sich aber nicht leisten, neue Kredite aufzunehmen, zumal viele Handwerkerinnen und Handwerker noch mit Krediten aus der Coronakrise belastet sind.“

Zudem dauere es viel zu lange, bis entsprechende Hilfen beschlossen und auf den Weg gebracht werden. Da nütze auch eine rückwirkende Zahlung nichts. „Wenn die Politik noch länger wartet, dann werden viele Unternehmen aufgrund der finanzielle Belastungen bereits nicht mehr existieren. Unter unseren Handwerkerinnen und Handwerkern herrscht blanke Existenzangst – und das über alle Branchen hinweg. Wir brauchen echte Hilfen jetzt und nicht in ein paar Monaten“, zeigt sich der Kammerpräsident verärgert.

Deshalb fordert er, dass ein Soforthilfeprogramm analog der Anfangszeit der Coronakrise aufgelegt wird. „Nur wenn die Unternehmen sofort Liquiditätsmittel erhalten, kann ein Exodus verhindert werden“, mahnt er. „Die Strukturen aus der Corona-Soforthilfe sollten doch noch vorhanden sein. Diese müssen jetzt schnell reaktiviert werden, damit die Betriebe innerhalb von höchsten vier bis sechs Wochen entsprechende Gelder auf ihren Konten haben.“

Gleichzeitig erneuert er seine Forderung, die Strom- und Gaspreise zu deckeln und als Richtwert 70 Prozent des Verbrauches aus dem Jahr 2021 heranzuziehen. Ebenso müssten alle drei noch aktiven Atomkraftwerke in Deutschland am Netz bleiben. „Die Parteien der Bundesregierung müssten endlich weg von ihren Ideologien und früheren Parteiprogrammen und jetzt endlich an die Menschen und damit auch die Unternehmen in diesem Land denken. Wenn das nicht innerhalb der nächsten Wochen geschieht, sieht es für den Wirtschaftsstandort Deutschland ganz düster aus“, so Jacob.