Ukrainehilfe des Handwerks
HWK für Ostthüringen

Ostthüringer Handwerk zeigt beispielhaftes Engagement bei Ukraine-Hilfe

(05.04.2022) Sechs Wochen sind seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vergangen. Unfassbares Leid ist uns mit Bildern und Berichten immer noch allgegenwärtig. Gerade in solchen Zeiten zeigt auch das Ostthüringer Handwerk, mit welch großem Engagement und Zusammenhalt es sich für Betroffene einzusetzen vermag.

Seit Beginn des Krieges hat eine Welle der Hilfsbereitschaft für die Ukraine eingesetzt. Viele Handwerkerinnen und Handwerker in Ost-thüringen waren spontan bereit, materielle Hilfe zu leisten oder sich bei der Zusammenstellung von Hilfstransporten persönlich zu engagieren. Es ließen sich viele Beispiele aufzählen. Egal ob Kfz-Werkstätten, die eine Vielzahl von Verbandskästen spendeten, um Verwundeten zu helfen, oder Betriebe des Nahrungsmittelhandwerks, die in ihren Verkaufsräumen Spendenboxen aufstellten. Zudem haben Handwerksunternehmen auch Mitarbeiter freigestellt, damit diese bei der Zusammenstellung von Hilfstransportern helfen können. Nicht zuletzt gibt es eine ganze Reihe von Handwerkerinnen und Handwerkern, die ukrainischen Flüchtlingen Unterkünfte zur Verfügung stellten.

Die Handwerkskammer selbst hat beispielsweise in ihren Internaten in den Bildungsstätten Gera, Rudolstadt und Zeulenroda Räumlichkeiten für ukrainische Kriegsflüchtlinge bereitgestellt. Die ersten Flüchtlinge sind bereits in das Rudolstädter Internat eingezogen. Zudem wurden an die Handwerkskammer für Ostthüringen weitere Hilfsanfragen herangetragen. „Für uns ist es natürlich selbstverständlich, dass wir helfen bzw. die entsprechenden Kontakte vermitteln“, versichert Wolfgang Jacob, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen.

So erreichte die Handwerkskammer eine besondere Anfrage des Vereins „Freunde der Ukraine“ i.Gr. Für die Herstellung von Aderpressen zur Stoppung der Blutung bei Amputationen oder größeren Verletzungen wurde dringend entsprechendes Rundmaterial aus Holz benötigt.

Doch Material ist knapp. So fragte die Handwerkskammer bei der HBV Hermsdorfer Beschlag Vertrieb GmbH nach, ob entsprechende Rundholzstäbe zur Verfügung gestellt werden können. Das Unternehmen ist bekannt für seine jahrzehntelange enge Zusammenarbeit mit dem Handwerk bei der Lieferung von Materialien, Technik und Baustoffen.

Von HBV-Geschäftsführer Josef Steppeler kam sofort eine Zusage. „Was in der Ukraine passiert, ist schrecklich. Wenn wir den Menschen helfen können, sind wir natürlich sofort dabei. Es ist für uns selbstverständlich, hier kostenfrei die entsprechenden Materialien bereitzustellen.“

Kammerpräsident Wolfgang Jacob, selbst Tischlermeister, übernahm anschließend den Zuschnitt der entsprechenden Rundhölzer, so dass am Ende fast 900 Stück als Hilfe zur Verfügung standen und bereits drei Tage nach der Anfrage an den Verein übergeben werden konnten.

„Es ist nur ein kleiner Beitrag, den wir gemeinsam mit der HBV in Hermsdorf leisten. Doch viele kleine Hilfen summieren sich am Ende zu einer wirklich überwältigenden Hilfsbereitschaft“, erläutert Wolfgang Jacob.

Er möchte sich gleichzeitig bei allen Handwerkerinnen und Handwerkern für die bisher geleistete Ukraine-Hilfe bedanken. „Dieses soziale Engagement zeigt wieder einmal, dass das Handwerk Hilfe leistet und zusammensteht, wenn es darauf ankommt.“

 

Titelbild: Das Handwerk hilft: HBV-Geschäftsführer Josef Steppeler (re.) und Kammerpräsident Wolfgang Jacob (li.) übergaben in Hermsdorf die angefertigten Rundhölzer zur Fertigung von Aderpressen an Michael Lemm, der die Anfrage für den Verein an die Handwerkskammer stellte und sich über die spontane Hilfe freute.