Statement: Handwerk bleibt bei Entlastungspaket wieder auf der Strecke
(06.09.2022) Maßlos enttäuscht zeigt sich der Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, Wolfgang Jacob, vom Entlastungspaket der Bundesregierung. „Der kleine Mittelstand und damit das Gros der Handwerksunternehmerinnen und -unternehmer bleibt wieder einmal auf der Strecke. Was als großer Wurf angekündigt war, entpuppt sich für die handwerkliche Wirtschaft als Luftblase“, so Jacob.
Zwar plane die Regierung eine sogenannte Strompreisbremse für einen gewissen Strombasisverbrauch. „Das hilft unseren Betrieben nur marginal. Was ist mit einer Deckelung des Gaspreises oder aber bei den Kraftstoffpreisen, wie von uns gefordert?“, fragt er. So wichtig die Entlastung einkommensschwacher Haushalte ist, geht fast das gesamte Paket am Handwerk vorbei.
„Viele unserer Handwerksbetriebe sind mittlerweile verzweifelt mit Blick auf die explodierten Energiepreise. Existenzangst macht sich breit und einige Handwerksunternehmer fürchten um ihr jahrzehntelanges Lebenswerk“, warnt der Kammerpräsident.
Im Entlastungspaket ist von Kredithilfen von bis zu 100 Milliarden Euro für Unternehmen die Rede, um die Energiekosten abzufedern. „Doch wie sollen unsere Betriebe neue Kredite bezahlen, wo es doch mittlerweile allein um den täglichen Kampf des Überlebens und damit auch den Erhalt unzähliger Arbeitsplätze geht“, so Jacob.
Ebenso verhält es sich mit der angedachten Sonderzahlung von 3.000 Euro für Arbeitnehmer, die von Steuern und Sozialabgaben befreit sein sollen. „Wenn es bei unseren Betrieben jetzt schon teils um die Existenz geht, wie bitteschön sollen sie dann noch zusätzliche Zahlungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufbringen?“
Kammerpräsident Wolfgang Jacob fordert deshalb ein deutliches Nachbessern des Entlastungspaketes, dass massiv auch die kleinen und mittelständischen Handwerksunternehmen einschließt. „Unsere Handwerksunternehmerinnen und -unternehmer sind es in den vergangenen Jahrzehnten gewesen, die den Wirtschaftsstandort Deutschland auch mit ihren Steuerzahlungen stark gemacht haben. Wenn jetzt nicht schnellstmöglich auch an unsere Handwerksunternehmen gedacht wird, droht im wahrsten Sinne des Wortes bei vielen das Licht auszugehen. Die damit verbundenen Folgen für alle Verbraucher wären verheerend“, warnt er eindringlich.