Unternehmerpreis 2022: Erfolgreiche Handwerker im Dreierpack

Mit Friseurmeisterin Konstanze Scheunemann aus Eisenberg, Bauingenieur Oskar Trübner aus Dornburg-Camburg und Maschinenbaumechanikermeister Wilfried Sachse aus Hermsdorf gingen alle drei Podestplätze bei der Verleihung des Unternehmerpreises des Jahres 2022 an Handwerksunternehmerinnen bzw. -unternehmer.

Friseurmeisterin mit Herz und sozialem Engagement

Konstanze Scheunemann aus Eisenberg konnte sich über den 1. Platz freuen. Sie ist eine Unternehmerin, die Leidenschaft, handwerkliches Können und soziales Engagement in perfekte Art und Weise verbindet. Sie legte im Jahr 2013 erfolgreich ihre Meisterprüfung im Friseurhandwerk ab und wagte drei Jahre später den Schritt in die Selbstständigkeit. Tagtäglich arbeitet Konstanze Scheunemann mit ihrem Team hart daran, ihre Kundinnen und Kunden mit der perfekten Frisur, neuem Look und Make-up Freude zu bereiten und ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Apropos Team: So pflegt sie mit ihren Mitarbeiterinnen und partnerschaftliches Miteinander mit gegenseitiger Achtung und Anerkennung. Ebenso spielt für sie die Gesundheitsvorsorge eine wichtige Rolle. So fördert die Friseurmeisterin diese durch die für alle abgeschlossenen Betriebskrankenversicherungen, über die beispielsweise neben Physiotherapiestunden auch Zahnzusatzleistungen übernommen werden. Zudem hat sie die familienfreundliche 4-Tage-Woche in ihrem Handwerksbetrieb eingeführt, um Familie und Beruf perfekt verbinden zu können.

Konstanze Scheunemann versucht aber auch ihren Beitrag für eine lebens- und liebenswerte Stadt Eisenberg zu leisten. So hauchte sie dem leerstehenden Schuh-Eck als Tor zur Eisenberger Innenstadt neues Leben ein und eröffnete dort am 1. März 2021 ihren neuen Salon mit integriertem Barbershop. Hier bietet sie zwei aus dem Irak stammenden sehr gut integrierten und anerkannten Berufskollegen und Gründern als Friseurmeisterin betriebswirtschaftliche Unterstützung und die Perspektive einer vollständig eigenen Selbstständigkeit.

Unterstützung auch über regionale Grenzen

Gleichzeitig macht sie Handwerksunternehmerin auch über die Grenzen der Stadt für stark. So setzte sie im Jahr 2021 ein besonderes Zeichen zur Hilfe für ihre Berufskollegen im von der Flut völlig zerstörten Ahrtal. Drei Tage frisierten sie und ihr Team für den guten Zweck. Auch dank der Unterstützung aus der Bevölkerung konnten schließlich 1.500 Euro ins Ahrtal über die Aktion „Handwerk hilft“ überwiesen werden. Nicht zu vergessen ist ihr Engagement zum Beispiel als Mitglied der Innung des Friseurhandwerks Jena/Saale-Holzland-Kreis, ihr Einsatz für die Gewinnung und Ausbildung des Berufsnachwuchses oder beim Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Tradition und regionale Verantwortung

Oskar Trübner aus Dornburg-Camburg erhielt mit seinem Handwerksunternehmen, der Karl Trübner Tief- und Landschaftsbau GmbH, den 2. Preis. Er hat 2016 an der Bauhausuniversität Weimar seine Ausbildung im Bauingenieurswesen als Master of Science abgelegt und arbeitet seitdem im Traditions- und Familienunternehmen. Zu Beginn als Bauleiter, dann mit Prokura und hat im Januar 2021 die verantwortliche Aufgabe des Geschäftsführers übernommen. Der Betrieb hat sich auf Rohrleitungsbau, Tiefbau, Straßenbau, die Landschaftsgestaltung, die Erstellung von Außenanalgen sowie die Projektentwicklung spezialisiert.

Die derzeit ca. 25 Mitarbeiter sind das Kapital des Betriebes. Deshalb wird viel Wert auf ein familienfreundliches Klima und eine faire Unternehmenskultur gelegt. Leistungsgerechte Entlohn sind ebenso selbstverständlich wie Zulagen, vermögenswirksame Leistungen, die Unterstützung bei der Altersvorsorge, Urlaubsgelt und Tankgutscheine, um nur einiges zu nennen. Die Fortbildung der Mitarbeiter wird’s ebenso bezahlt wie die Kosten für PKW- und LKW-Führerschein. Auf auswärtige Montage wird verzichtet, was die Mitarbeiter sehr zu schätzen wissen. Zudem wurde die Arbeitszeit so verlagert, dass der Freitag ein verkürzter Arbeitstag ist und somit mehr Zeit für Familie und Hobbys besteht.

Soziales Engagement und Verbundenheit mit der Region zeigen sich unter anderen in vielfältigen Spenden für das SOS-Kinderdorf, für Dorf- und Kinderfeste, Unterstützung von Kindergärten und Schulen mit der Bereitstellung von Baggern und anderen Geräten oder der Hilfe beim Winterdienst in den Kommunen.

Nicht zuletzt auch das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus gerückt. Stets neue Lkw und Baugeräte, Einsatz auf regionalen Baustellen und damit kurze Anfahrtswege oder auch die Planung einer Photovoltaikanlage am Firmensitz sind nur einige Beispiele dafür.

Gutes Betriebsklima und Verantwortung

Der 3. Preis ging schließlich an Maschinenbaumechanikermeister Wilfried Sachse aus Hermsdorf. Konzentrierte sich das Handwerksunternehmen nach der Gründung im Jahr 1993 zunächst auf den Maschinenservice, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten die Fertigung von Stahlbauteilen für anliegende Zimmereien, wurde der Stahlbau im Laufe der Zeit weiterentwickelt, da die Nachfrage nach kompletten Produkten, wie Türen, Tore, Treppen, Geländern und Bühnen stetig stieg.

Dabei legte Wilfried Sachse stets Wert auf ein überdurchschnittliches Betriebsklima. Zuschüsse für die Kinderbetreuung und zur Rente, die Anpassung der Arbeitszeit an die jeweilige Familiensituation oder Gutscheine für besondere Leistungen sind nur einige Beispiele.

Natürlich engagiert sich auch Wilfried Sachse mit seinem Handwerksbetrieb in der Region, beispielsweise mit der Unterstützung zahlreicher regionaler Vereine. Und auch bei ihm spielt der Umweltschutz und die Ressourcenschonung eine wichtige Rolle. So wurde die Beleuchtung auf LED umgerüstet, die Wahl von regionalen Partner zur Minimierung von Transportwegen und vieles mehr.

Mit diesen drei Preisträgern hat sich wieder einmal gezeigt, dass das Handwerk als „Wirtschaftsmacht von nebenan“ tief in der Region verwurzelt ist und sich engagiert in das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben im Saale-Holzland-Kreis einbringt.

Titelbild: Andreas Heller, Landrat des Saale-Holzland-Kreises, und Handwerkskammer-Vizepräsident Udo Ritter mit den Preisträgern des Unternehmerpreises 2022: Maschinenbaumechanikermeister Wilfried Sachse aus Hermsdorf auf dem 3. Platz, Friseurmeisterin Konstanze Scheunemann aus Eisenberg als Erstplatzierte sowie Oskar Trübner aus Dornburg-Camburg auf dem 2. Platz. Glückwünsche gab es zudem von Thomas Neupert, Vorstandsmitglied der Sparkasse Jena/Saale-Holzland-Kreis (v.r.).