Urkundenübergabe Paul Hönisch
HWK für Ostthüringen

2. Bundessieger Paul Hönisch: Begeisterung für das Handwerk seit der Kindheit

(26.01.2022) „Das Handwerk wurde mir einfach in die Wiege gelegt. Mein Vater ist handwerklich begabt, bezog mich immer mit ein. So war das Grundverständnis von Haus aus schon immer gegeben. Ich musste in meiner Ausbildung sozusagen nur noch die fachspezifischen Dinge meines Berufs erlernen.“. Das ist die Antwort von Paul Hönisch, wenn man ihn fragt, wie er auf eine Ausbildung im Handwerk kam.

Der 20-Jährige absolvierte seine Lehre als Metallbauer mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik bei der Bauschlosserei Jürgen Redlich in Schleiz. „Ich kam durch meinen Vater zu dieser Firma und absolvierte mein schulisches Praktikum dort. In den Ferien habe ich dann zwei Wochen Ferienarbeit geleistet und in dieser Zeit meinen Lehrvertrag sozusagen festgemacht“.

1956 wurde die Schlosserei von Helmut Redlich gegründet und ist seit jeher ein Familiengeführtes Unternehmen. 1993 übergab der Vater seine Geschäfte an seinen Sohn Jürgen Redlich. Dieser baute 2003 sogar noch ein neues Werkstattgebäude am Austeg in Schleiz.

Über seine Ausbildung bei der Firma Redlich sagt Paul Hönisch zufrieden und lächelnd: „Ich hatte wirklich viele Freiheiten, um mich zu entfalten. Steine wurden mir dabei nie in den Weg gelegt“. Nicht nur für die Ausbildung zum Metallbauer hat er seine Entscheidung gewissenhaft getroffen, sondern auch für seine Fachrichtung der Konstruktionstechnik. „Diese Fachrichtung ist in meinen Augen der ‚Mittelweg‘. Man ist damit quasi die ‚Eierlegende Wollmilchsau‘, da man einen immensen Umfang verschiedenster Tätigkeiten im Metallbau erlernt und schließlich bedienen kann“, so Paul Hönisch.

Für den Landessieg des Freistaats Thüringen wurden die Abschlussnoten der theoretischen und praktischen Gesellenprüfung herangezogen. Hierbei kristallisierte sich Paul Hönisch als Bester heraus.

Mit dem Sieg erhielt er somit auch die Möglichkeit an der Teilnahme beim Bundesleistungswettbewerb. Hier stellte sich Paul aufgrund der aktuellen Corona Bestimmungen einer rein theoretischen Prüfung. Allen Teilnehmern ließ man im Vorfeld eine technische Zeichnung eines Universal-Türstoppers zukommen. Jeder von ihnen hatte eine Woche Zeit, um die Zeichnung im Detail zu analysieren und den optimalen Weg der Fertigung herauszufinden. Auf mögliche Probleme und Besonderheiten des Werkstückes sollte ebenfalls eingegangen und ein Lösungsweg dafür gefunden werden.

Anschließend fand die Prüfung via Facetime statt. Zwei Meister des Metallbauhandwerks stellten unter anderem Fragen zu der vorab übersandten Zeichnung und der damit verbundenen Fertigung, Ökologie, dem Umweltschutz, Besonderheiten bei der Herstellung, dem Schweißen des Werkstücks und den dabei zu beachtenden Arbeitsschutz.

Der junge Metallbaugeselle überzeugte und wurde mit dem 2. Bundessieg ausgezeichnet. Hierfür überreichte Katja König, Referatsleiterin Berufsausbildung, und Ausbildungsberaterin Susanne Voß (beide Handwerkskammer für Ostthüringen) stellvertretend die Ehrenurkunden des Thüringer Handwerkstag e. V. sowie des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks an den Junggesellen und an den Geschäftsführer seines ehemaligen Ausbildungsbetriebs, Jürgen Redlich.

Ebenso fokussiert wie Paul auf seine Ausbildung als auch die Aufgaben beim Landes- und Bundesausscheid war, blickt er nun zielgerichtet auf seine Zukunft. Die Hälfte der Teile eins und zwei der Meisterfortbildung hat der junge Mann bereits absolviert. Anschließend wird er sich noch den Teilen drei und vier stellen.

Der Metallbauer möchte gern perspektivisch eine Selbstständigkeit anstreben. „Wir würden es begrüßen und schätzen, wenn Sie ihr erlerntes Fachwissen und Können auch an künftige Metallbauerinnen und Metallbauer weitergeben würden.“ rundet Katja König das Vorhaben von Paul Hönisch lobend ab.

 

Titelbild: Katja König (re.), Referatsleiterin Berufsausbildung und Ausbildungsberaterin Susanne Voß (beide Handwerkskammer für Ostthüringen) überreichten die Ehrenurkunden für den Landes- und Bundessieg an Paul Hönisch und an Jürgen Redlich, den Geschäftsführer seines Ausbildungsbetriebes.