Neue Azubis Nahrungsmittelhandwerk
HWK für Ostthüringen

Bäcker- und Konditorenhandwerk51 Azubis: Starker neuer Jahrgang

Bei den vielen Problemen und Krisen ist es doch eine tolle Nachricht, dass sich in diesem Jahr insgesamt 51 junge Frauen und Männer für eine Ausbildung im Ostthüringer Bäcker- und Konditorenhandwerk entschieden haben. Ria Göbner, Berufsschullehrerein der Staatlichen Berufsbildenden Schule Gesundheit, Soziales und Sozialpädagogik in Gera ist sichtlich stolz: „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr die Azubizahlen etwas steigern konnten und sich so viele junge Menschen für eine Ausbildung in unserem Fachbereich entschieden haben.“

16 Bäcker-Azubis, 12 Konditoren-Azubis sowie 23 Fachverkäufer im Nahrungsmittelhandwerk haben ihre Ausbildung begonnen und sind ins 1. Lehrjahr gestartet.

Nachdem sie in den ersten Wochen praktische Erfahrungen in ihren Ausbildungsbetrieben sammeln konnten, stand kürzlich der erstmalige Besuch der Berufsschule in Gera auf dem Programm. Schließlich bildet auch die theoretische Wissensvermittlung eine entscheidende Basis für den späteren Erfolg.

Erfreulich ist, dass sich in diesem Jahr auch viele Bäckerei- und Konditoreibetriebe, die in den vergangenen Jahren nicht ausbildeten, wieder für einen Lehrling entschieden haben.

Die Entscheidung für das Nahrungsmittelhandwerk

Wieso sich junge Menschen für eine Ausbildung im Nahrungsmittelhandwerk entscheiden, haben drei Azubis des neuen Lehrjahres verraten.

Pascal Besser, angehender Bäcker bei der Bäckerei Schulze in Greiz: „Mein Vater war selber Bäcker. Daher habe ich von klein auf bereits einen Einblick in den Beruf erhalten. Vertieft habe ich diesen dann in einem Praktikum und habe mich dann schließlich für die Ausbildung zum Bäcker entscheiden.“

Cilia Henkel, Auszubildende zur Konditorin bei der Bäckerei & Konditorei Räthe in Saalfeld: „Backen ist schon seit vielen Jahren mein Hobby. Also habe ich mir gedacht, dass ich nun mein Hobby zur Berufung machen möchte.“

Gulsanam Askarova, Azubi zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk – Schwerpunkt Bäckerei bei der Sternenbäck GmbH in Gera: „Ich bin erst seit wenigen Jahren hier in Deutschland. Gerne wollte ich aber seit jeher eine Ausbildung hier machen. So entschied ich mich für die Ausbildung zur Fachverkäuferin, weil mir der Umgang und Austausch mit Menschen sowie die Abwechslung in meinem Beruf gefällt.“

Umdenken gegen den Fachkräftemangel

Doch allein mit den künftigen Schulabgängerinnen und Schulabgängern in Deutschland wird sich der künftige Fachkräftebedarf auch im Nahrungsmittelhandwerk nicht decken lassen. Das haben einige Bäckereien und Konditoreien erkannt und setzen auf junge Frauen und Männer aus Vietnam, die in Ostthüringen ihre Ausbildung absolvieren und später als Fachkräfte hier arbeiten und leben möchten. Auch junge Menschen aus Georgien, Marokko, Thailand und der Ukraine haben sich in diesem Jahr für eine duale Ausbildung entschieden. Der Grund hierfür liegt für viele darin, dass Handwerksberufe in ihrem Herkunftsland hoch im Kurs stehen, da es in den Ländern keine duale Ausbildung wie in Deutschland gibt.

Jetzt heißt es Daumen drücken für die kommenden drei bzw. zwei Jahre der Ausbildungszeit, um dann den begehrten Gesellenbrief bzw. das Facharbeiterzeugnis in den Händen halten zu können.



Titelbild: 38 der insgesamt 51 neuen Bäcker-Azubis, Konditoren-Azubis und Fachverkäufer im Nahrungsmittelhandwerk stellten sich dem ersten gemeinsamen „Klassenfoto“ an ihrem ersten Berufsschultag.