89 "Spezialisten für fahrende Computer" erhielten ihre Gesellenbriefe

(29.02.2020) Die Freude konnte man ihnen ansehen. Nach teilweise anstrengenden dreieinhalb Jahren der Lehrzeit erhielten insgesamt 89 junge Männer und Frauen zur Gesellenfreisprechung der Kfz-Innung Ostthüringen ihre Gesellenbriefe. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Volkmar Vogel, als Festredner lobte das Handwerk als Kern des Mittelstandes.

Die Gesellenfreisprechung war der ersehnte Abschluss für 41 Kfz-Mechatroniker in der Fachrichtung Pkw, 26 in der Fachrichtung Nutzkraftwagen, vier in der Fachrichtung Karosserietechnik, einen in der Fachrichtung Motorradtechnik und, ganz neu, 17 in der Fachrichtung System- und Hochvolttechnik.

Als beste Junggesellen des Jahrganges konnten die Kfz-Mechatroniker Niklas Edis vom AfA Autohaus Gera-Nord, Lukas Lüdecke vom Autohaus Peter in Nordhausen, Magdalena Kalow vom AVS Auto-Scholz in Jena, Colin Leudolph von BK-S Motorradshop in Jena sowie Christopher Werner vom ACT Autocenter Thiele in Jena geehrt werden.

Andreas Jokisch, Obermeister der Kfz-Innung Ostthüringen, beglückwünschte die Junggesellen und unterstrich auch in Bezug auf die Imagekampagne des Handwerks, dass sie ihre Lehrzeit in ein modernes Handwerk investiert haben, das sichere berufliche Perspektiven bietet. Sein Dank galt gleichzeitig dem Engagement der Ausbildungsbetriebe, der Berufsschullehrer sowie den hervorragenden Bedingungen in der Bildungsstätte Gera-Aga. Ohne dieses Zusammenspiel mit sehr guter Ausbildungsqualität und intensiver Prüfungsvorbereitung wäre das tolle Prüfungsergebnis nicht zustande gekommen.

Volkmar Vogel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium und Bundestagsabgeordneter, fand als Festredner die passenden Worte für die jungen Absolventen und rief ihnen zu: „Willkommen bei den Profis!“. Schließlich seien Fachleuten, die auch etwas von ihrem Fach verstehen, wichtiger denn je.

Seinen Blick richtet er vor allem auf den drohenden Fachkräftemangel im Handwerk, denn „diesen Mangel an Handwerkern bekommen wir alle zu spüren“, so Volkmar Vogel. Gleichzeitig zeigen die derzeitigen Absolventen, dass sich eine duale Ausbildung lohnt. „Akademiker sind wichtig. Aber wir brauchen auch Praktiker, die das Wissen der Akademiker umsetzen“, so der Bundestagsabgeordnete. Aus diesem Grund sei es wichtiger denn je, die Meisterfortbildung zu erhalten und zu pflegen sowie das mittlerweile verbesserte Aufstiegs-Bafög zu nutzen.

Den Junggesellen gab er mit auf den Weg, die Weiterbildung nicht zu vernachlässigen. „Um ein starkes Handwerk zu erhalten, muss sich das Handwerk stetig weiterentwickeln. Bleiben Sie am Ball, denn das heutige Wissen ist morgen nur noch die Hälfte wert.“ Gerade in Zeiten neuer Technologien, der digitalen Vernetzung und der Mobilität heißt es Schritt zu halten. Schließlich seien die jetzigen Absolventen heute mehr denn je die Spezialisten für fahrende Computer.

Volkmar Vogel betonte zudem, wie wichtig die jungen Fachkräfte von heute für die Zukunft sind. „Über ihre Zukunft brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Fachkräfte wie Sie werden immer gebraucht und Sie sind jetzt das Aushängeschild der Handwerksunternehmen. In der starken Gemeinschaft des Handwerks lassen sich mit Tatenrang und Engagement alle Träume verwirklichen.“

Foto: Sie sind die Besten der diesjährigen Kfz-Mechatronikergesellen der Kfz-Innung Ostthüringen: Lukas Lüdecke, Niklas Edis, Magdalena Kalow, Colin Leudolph und Christopher Werner (v.l.).