Mit Shaper Tool zu Massivholzmöbeln mit Erbstückcharakter Einz30: Präzision und Innovation
Einz30 steht in Kraftsdorf bei Gera nicht nur für die Hausnummer 130, sondern repräsentiert auch den Holzwerkhof von Tischlermeister Mathias Scheffel. Auf dem Gelände neben seinem 150 Jahre alten Bauernhaus schafft er in der mit Lärchenholz verkleideten Werkstatt unter Präzision Massivholzmöbel mit Erbstückcharakter. Scheffel hat sich ein wahres Idyll im Erlbachtal geschaffen. In seinem Hofatelier bittet er seine Kunden an den großen Tisch, um gemeinsam Projekte zu planen, welche schließlich aus Hölzern der Umgebung wie Wildkirsche, Esche und Roteiche entstehen. Doch nicht nur die Symbiose aus Holzwerkhof, Café und Atelier bilden eine Besonderheit, vielmehr ist es die Arbeit des Tischlermeisters selbst.
Matthias Scheffel ist wissbegierig und möchte Lösungen für Visionen schaffen. So ergab es sich vor vier Jahren, dass sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gemeinsam mit einer Marketing Agentur aus Hermsdorf an ihn wandte. „Die Agentur hatte ein Spiel für Kindergärten entwickelt. Man kann sich das in etwa so vorstellen: Ein Brett mit Fräsungen ähnlich einem Labyrinth, dazu 8 Spielsteine. So muss müssen die Kinder zum Beispiel den Honig zum Bienenstock bringen oder die Milchflasche zur Kuh. Die Schwierigkeit bestand für mich darin, die geringe Auflage des Spiels in den Einklang mit den entstehenden Kosten zu bringen. Vielmehr stellten sich mir aber Hürden bei der Umsetzung des Projekts bezüglich der Präzision. Die Agentur lies vorab auf ein Brett das Spiel drucken. Für mich bestand die Aufgabe darin, ganz genau ohne Abweichungen das Labyrinth in das Brett zu fräsen. Fehlfräsungen konnte ich mir nicht erlauben“, so Tischlermeister Mathias Scheffel.
Einfache Bedienung: Das Shaper Tool kann Mathias Scheffel mit dem Handy, Tablet oder Laptop bedienen.
Das Shaper Tool kommt aus den USA. Der Tischlermeister war einer der Ersten, welche damit arbeiteten.
Kirstin Sangmeister, Beraterin für Innovation und Technologie der Handwerkskammer schaute Mathias Scheffel beim Fräsen über die Schulter.
Er überlegte und suchte nach einer Lösung, wie er das Projekt seines Kunden in einer hochwertigen Qualität zu einem vertretbaren Preis umsetzen könnte. Schließlich stieß er auf das Shaper Tool. „Ich war damals vor vier Jahren einer der ersten, welcher mit dem Shaper gearbeitet hat. Heute könnte ich ohne das Gerät arbeiten, es würde aber keinen Sinn machen“, schwärmt der Tischler. Die CNC-Fräse wird von Hand geführt, während sie laufend selbst kleinste Abweichungen korrigiert. Ist die Abweichung des Geräteführers zu groß, zieht die Maschine automatisch die Frässpindel ein. So werden große und eventuell teure Verschnitte vermieden. Die Bedienerfreundlichkeit ist also nicht nur im direkten Arbeitsprozess, sondern bereits bei der Programmierung von Vorlagen gegeben. So kann der Shaper sowohl vom Handy, Tablet oder PC aus angesteuert werden. „Ich arbeite persönlich mit allen drei Endgeräten. Es kommt immer ganz darauf an, welches Werkstück ich herstellen möchte und wie komplex dieses ist. Ich kann von meinem Handy aus schon sehr viele Vorlagen für den Shaper innerhalb von wenigen Minuten erstellen und direkt danach mit meiner Arbeit loslegen. Langes Programmieren braucht es oft nicht. Selbst Vektordateien für Vorlagen kann ich ganz schnell erstellen, wozu ich sonst einen Grafiker benötigen würde. Ich kann mit der Maschine Scannen, Gestalten und Fräsen in einem. Das macht das Arbeiten so effizient. Weiterhin stellt Shaper selbst auch Vorlagen zur Verfügung auf die man zugreifen kann.
Die handgeführte CNC-Maschine eröffnet Mathias Scheffel neue Wege in seiner Arbeit. Er meint selbst: „Individuelles Handwerk kann man nur verkaufen, wenn die Menschen die Händearbeit und das Denken hinter der Arbeit schätzen und honorieren. Mit dem Tool habe ich eine geringe Rüstzeit und kann selbst kleine Stückzahlen zu akzeptablen Preisen anbieten.“
Eine große CNC-Maschine, wie sie andere Handwerksbetriebe in der Werkstatt stehen haben, ersetzt die handgeführte Maschine aber laut dem Tischlermeister nicht. Beide Maschinen werden seiner Meinung nach für verschiedene Aufträge und Ansprüche eingesetzt. Mit dem Shaper kann Scheffel auch vor Ort bei Kunden präzise arbeiten. „Es wäre möglich, sogar autark auf einem Boot mit einem Stromaggregat zu arbeiten“, so der Tischlermeister über die individuellen Einsatzmöglichkeiten seiner CNC-Maschine.
Die alte Armlehne aus Plastik bildet Scheffel aus Holz mit Hilfe seiner CNC-Maschine nach.
Auch das Team von MDR Thüringen besuchte Tischlermeister Mathias Scheffel zur aktuellen Woche des Handwerks.
Mathias Scheffel wird auch in Zukunft nicht aufhören, für neue Ideen zu brennen. Bleibt ab zu warten, welche weiteren Innovationen sich im Laufe der Zeit dem Tischlermeister noch bieten werden.
Titelbild: Tischlermeister und Visionär: Mathias Scheffel von Einz30 lässt jegliche Kundenwünsche in seinem Holzwerkhof unter anderem mit Hilfe einer Innovation zur Wirklichkeit werden.