Bildungsstätten in Gera und Rudolstadt profitieren von der staatlichen UnterstützungEnergieministerium fördert Heizungstechnik für Ausbildung
Das Thüringer Energieministerium fördert die Aus- und Weiterbildung für die Wärmewende im Ostthüringer Handwerk mit 180.000 Euro. Die Handwerkskammer für Ostthüringen wird damit in diesem Jahr die Ausstattung ihrer Bildungszentren in Gera und Rudolstadt modernisieren. So sollen unter anderem eine Photovoltaik-Anlage, eine Holzpelletheizung sowie ein Pufferspeicher die bereits vorhandenen Wärmepumpen unterschiedlicher Hersteller ergänzen. „Wer seine Heizung modernisieren will, braucht einen Handwerksbetrieb mit aktuellem Wissen an seiner Seite. Der Fachkräftemangel war in meinen Gesprächen mit dem Handwerk bislang immer das drängendste Thema. Hier setzen wir an und unterstützen die Handwerkskammer für Ostthüringen ganz konkret bei der Technik. Nur wer an aktuellen Heizungen mit erneuerbaren Energien ausgebildet ist, kann seine Kunden gut beraten und sichert die Zukunft seines Betriebes“, sagte Thüringens Energieminister Bernhard Stengele.
Wärmewende bringt neue Herausforderungen
Die aktuellen Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer sehr zügigen Qualifikation der Handwerker in den an der Energiewende beteiligten Gewerken sowie deren übergreifende Verzahnung. Um qualitativ hochwertige und an den wirtschaftlichen Bedarfen ausgerichtete Bildungsmaßnahmen sowohl für die Auszubildenden aber auch für die bereits berufstätigen Gesellen und Meister anbieten zu können, bedarf es einer Modernisierung der Ausstattung im Bereich der erneuerbaren Energien“, erläutert Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Karsten Sachse das Projekt.
Pilotprojekt für künftige Fachkräftesicherung Mit dem Pilotprojekt
„Energiewende-Heizsysteme - Ohne Handwerk wird’s kalt“ will die Handwerkskammer für Ostthüringen den Bedarf an Fachkräften zur Umsetzung der Wärmewende sichern. Denn bis 2045 sind in der Wärmeversorgung fossile Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Auf welchem Weg, dafür ist der Heizungsinstallateur oft der wichtigste Ansprechpartner. Im Kammerbezirk Ostthüringen gibt es insgesamt 632 Unternehmen, die sich auf Heizung, Sanitär und Klima spezialisiert haben. Diese bilden rund 214 Lehrlinge aus. Darüber hinaus werden jedes Jahr Weiterbildungen für Gesellen und Meister angeboten. Die rund 500.000 Wohngebäude in Thüringen werden aktuell zu rd. 60 Prozent mit Gas und rd.18 Prozent mit Öl beheizt. Das Alter der Heizungen liegt bei rd. 14 Jahren (Gas) und 21 Jahren für Öl-Zentralheizungen.
Hintergrund
Zum 1. Januar 2024 traten mit dem Gesetz für die Wärmeplanung (WPG) und dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) neue Regelungen in Kraft, mit denen die Wärmewende in Deutschland beschleunigt werden soll. Schrittweise wird damit der Umstieg auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung eingeleitet, die mittel- bis langfristig planbar und kostenstabil ist. Bis zum Jahr 2045 wird so die Nutzung von fossilen Energieträgern für die Wärmeversorgung im Gebäudebereich beendet. Spätestens ab diesem Zeitpunkt müssen alle Heizungen vollständig mit Erneuerbaren Energien betrieben werden.