Mit Partnerschaftsvertrag sollen Handwerksunternehmen bei der Energiewende unterstützt werden Holz Brüstel auf grünem Kurs im Nachhaltigkeitsabkommen
„Den Rohstoff Holz von Anfang bis Ende zu nutzen und diesen aus der Region zu beziehen und zu vertreiben, ist für uns der Inbegriff der Nachhaltigkeit im Bezug auf das Tischlerhandwerk“, so Thomas Brüstel, Tischlermeister im Familienbetrieb Holz Brüstel in Quirla. Einst gegründet vor knapp 37 Jahren durch Tischlermeister Johannes Brüstel, unterstützen Thomas und sein Bruder Martin ihren Vater tatkräftig. Die Betriebsübernahme wird für das Ende des Jahres vorbereitet und anvisiert. Seit jeher spielt die Organisation in der Innung des Tischlerhandwerks Jena/Saale-Holzland-Kreis und das Thema Nachhaltigkeit, in Zusammenhang mit dem Rohstoff Holz eine tragende Rolle. Johannes Brüstel gehört seit 1990 zu den Gründungsmitgliedern der Innung und ist dieser bis heute angehörig.
Nachhaltigkeit ist vielfältig
Neben der Tischlerei verarbeitet das zum Betrieb gehörende Sägewerk Laub- und Nadelhölzer aus dem eigenen Forst. Das geschlagene Holz wird großzügig wieder unter größten Anstrengungen aufgeforstet. So wird vieles noch per Hand bewässert. Auch der ökologischen und kostengünstigen Nutzung von Energie und anderen Ressourcen am Firmenstandort wird ständig Rechnung getragen. Zur Versorgung mit Wärmeenergie dienen die anfallenden Späne und Holzabfälle, welche in einer Holzhackschnitzelheizung verbrannt werden. Diese versorgt zusätzlich noch acht Wohneinheiten mit wohliger Wärme. Zusätzlich wandelt eine Photovoltaikanlage Sonnenenergie in elektrischen Strom um. Die erzeugte Energie wird ins Netz eingespeist. Um zusätzlich Kosten einzusparen, wurde das Licht in der Werkstatt komplett auf LED umgestellt. Selbst bei Büroarbeiten wird darauf geachtet, den Rohstoff Holz zu schonen und auf Nachhaltigkeit Wert zu legen. So finden die meisten Vorgänge „papierlos“ statt, unter anderem werden Rechnungen vorwiegend digital versandt. Auch das E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende wird die Tischlerei fortan nutzen. Das Energiebuch, in gedruckter und elektrischer Form stellt eine effektive Lösung für Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) dar, um Energieverbrauchsdaten mühelos zu analysieren. Mit minimalem Arbeitsaufwand ermöglicht es einen umfassenden Überblick über sämtliche relevante Betriebsdaten. Aufgrund des großen Interesses und der gelebten Firmenphilosophie erhielt Holz Brüstel nun die Urkunde für die Teilnahme am Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen (NAT) durch Wolfgang Lietz, NAT Fachbeiratsmitglied der Handwerkskammer für Ostthüringen sowie Leiter des Umweltzentrums des Handwerks Thüringen und Manuela Vogt, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Jena/Saale-Holzland-Kreis überreicht.
Transferpartnerschaft geschlossen
Den besonderen Anlass der Urkundenübergabe nutzten die Vertreter der Kreishandwerkerschaft und des Umweltzentrums um die Interessensbekundung der Transferpartnerschaft für die Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz zu unterzeichnen. „Durch die Partnerschaft mit dem Umweltzentrum des Handwerks Thüringen haben wir nun die Möglichkeit geschaffen, Informationen der Mittelstandsinitiative explizit zum Thema Energiewende und wie mittelständische Unternehmen diese meistern können, gebündelt nach außen geben zu können.“, so Manuela Voigt. Leiter des Umweltzentrums, Wolfgang Lietz ergänzt: „Vor allem das E-Tool müssen wir in seiner Bekanntheit in den Handwerksbetrieben voranbringen. So können Energieeinsparpotenziale gehoben und die Energieeffizienz verbessert werden.“
Individuelle Beratung und Infoabend
Da das Thema Energiewende aktuell einen großen Stellenwert in unser aller Alltag einnimmt und Handwerksbetriebe vor große Herausforderungen stellt, bieten die Berater des Umweltzentrum des Handwerks Thüringen in der Kreishandwerkerschaft Jena/ Saale-Holzland-Kreis individuelle Beratungen und einen Infoabend an. Hierzu laden sie recht herzlich alle Interessierten am 20.02.2024 ein. Von 12 – 18 Uhr können halbstündige Termine vorab gebucht werden, in welcher Unternehmen gezielt ihre persönlichen Themen zur Energiewende mit den Beratern besprechen können. Zwischen 18 und 19 Uhr wird eine Informationsveranstaltung stattfinden, in der die Dienstleistungen des Umweltzentrums präsentiert sowie das Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen und die Fördermöglichkeiten der Thüringer Aufbaubank erläutert werden. Interessierte senden bitte eine Mail an Ansprechpartnerin Kirsten Sangmeister unter sangmeister@hwk-gera.de.
Titelbild: Martin und Thomas Brüstel (v.li.) nahmen gemeinsam mit ihrem Vater Johannes Brüstel (re.) die Urkunde für ihre Teilnahme am Nachhaltigkeitsabkommen entgegen. Diese wurde durch Wolfgang Lietz, NAT Fachbeiratsmitglied der Handwerkskammer für Ostthüringen sowie Leiter des Umweltzentrums des Handwerks Thüringen und Manuela Vogt, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Jena/Saale-Holzland-Kreis überreicht. Foto: Lea Porsch