Mehr als 100 angehende Kfz-Mechatroniker zur Gesellenprüfung
(25.01.2021) Unter ganz besonderen Bedingungen fand in diesem Jahr die praktische Gesellenprüfung für mehr als 100 angehende Kfz-Mechatroniker in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen in Gera-Aga statt. Nicht nur, dass es für sie der Schritt hin zum Gesellenbrief war. Vielmehr mussten sie auch noch die Prüfungsaufgaben unter den strengen Hygieneauflagen erfüllen. Abstandsregeln, Maskenpflicht während der gesamten Prüfung und vieles mehr sorgte für erschwerte Prüfungsbedingungen.
96 Prüflinge aus dem Gebiet der Kfz-Innung Ostthüringen sowie 18 aus der Region der Kfz-Innung Südostthüringen stellten sich den Anforderungen an den verschiedenen Prüfungsstationen. Hauptschwerpunkt war die Diagnose von Fehlern und Störungen an Motor, Abgassystem und ABS inklusive der fachmännischen Behebung. Aber auch die Vorbereitung des Fahrzeuges für die Hauptuntersuchung, die Instandsetzung eines Federbeins, Achsvermessung, die Suche und Fehlerbehebung an der Lichtsignalanlage und nicht zuletzt die Arbeit an Elektrofahrzeugen und der damit verbundenen Hochvolttechnik waren Prüfungsthemen.
„Insbesondere der Bereich der Hochvolttechnik nimmt einen immer größeren Stellenwert ein“, so Stefan Haase, Geschäftsführer der Kfz-Innung Ostthüringen. Durch die Zunahme an Elektrofahrzeugen müssen sich die Werkstätten mehr und mehr mit diesem Thema beschäftigen. Und so stellten die Azubis der Landesfachklasse für System- und Hochvolttechnik auch einen beachtlichen Teil der Prüflinge. Zu ihnen gehörte beispielsweise Fabian Pehle, der seine Ausbildung in der Kombus GmbH Saalfeld absolvierte und die anspruchsvollen Prüfungsanforderungen bewältigen musste.
Das Gros der Prüflinge stellten jedoch die Kfz-Mechatroniker in der Fachrichtung Pkw-Technik. Aber auch die Fachklasse der Fachrichtungen Nutzfahrzeugtechnik und die Landesfachklasse für Karosserietechnik mussten sich nach dreieinhalbjähriger Lehrzeit die praktische Gesellenprüfung absolvieren. Am Ende konnte sich aber fast alle Prüflinge über ihre mit Bravour gemeisterte Gesellenprüfung freuen. Sie verstärken damit das Ostthüringer Kfz-Handwerk als Junggesellen.
Ein ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch den Mitgliedern der Gesellenprüfungsausschüsse. Die Prüfer hatten eine Woche lang alle Hände voll zu tun, um die Prüfungen abzunehmen. Um die Hygienevorschriften einhalten zu können, wurden eine Woche lang pro Tag jeweils zwei Prüfungsgruppen mit je fünf Prüfungsstunden betreut und die Leistungen bewertet. „Zehn Stunden täglich mit Mund-Nasenschutz hochkonzentriert zu arbeiten, das ist schon eine immense Belastung“, zieht Stefan Haase dennoch eine positive Bilanz. „Hochachtung vor den Leistungen der Prüfer, aber vor allem auch der Azubis. Schließlich war es in diesem Jahr eine Gesellenprüfung unter ganz besonderen Voraussetzungen“.
Foto: Zu den mehr als 100 Kfz-Mechatronikern, die in der vergangenen Woche in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen die praktische Gesellenprüfung absolvierten, gehörten unter anderem Maximilian Halbauer Altenburg und Fabian Pehle aus Saalfeld.