Meisterball in Jena: Trotz Distanzlernens den perfekten Durchblick bewahrt
(14.07.2022) Meisterball für acht Frauen und sieben Männer in Jena. Nach zwei anstrengenden und aufregenden Jahren des Lernens an der Fachschule für Augenoptik „Hermann Pistor“ erhielten sie jetzt nach ihren bestandenen Prüfungen ihre Zeugnisse zum staatlich geprüften Augenoptiker sowie ihre Meisterbriefe.
Schulleiter Frank Weingart beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen in seiner Begrüßung zu diesem Erfolg. „Es ist für Sie ein ganz besonderer Moment und zugleich eine wundervolle Tradition, heute zum Meisterball ihre Abschlüsse feiern zu können.“ Es seien zwei bewegte Jahre mit vielen coronabedingten Einschnitten gewesen. „Dennoch haben Sie sozusagen mit Abstand aufgrund des Distanzlernens den Meisterbrief erworben. Dafür meine Hochachtung“, so Frank Weingart. Gerade die Kombination von zwei erworbenen Abschlüssen – den des staatlich geprüften Augenoptikers und den des Augenoptikermeisters – sei eine besondere Herausforderung und in dieser Form einzigartig.
Auch Karsten Sachse, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostthüringen, würdigte die Leistungen, die die Jungmeisterinnen und Jungmeister seit ihrer Immatrikulation im August 2020 erbracht haben.
Die Creme de la Creme des Handwerks
„Sie sind ein mehr als besonderer Jahrgang. Noch kein Jahrgang vor Ihnen musste die gesamte Lehrzeit unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie bewältigen“, so Karsten Sachse. „Dass Sie dies mit Bravour im wahrsten Sinne des Wortes gemeistert haben – dafür zollen wir Ihnen allerhöchsten Respekt. Seien Sie zu Recht stolz auf das Erreichte. Sie sind sozusagen die Creme de la Creme und müssen sich mit ihren gezeigten Leistungen in keinster Weise verstecken.“
Maßgeblichen Erfolg haben an den Leistungen auch die Dozenten der Fachschule, die ihren Erfahrungsschatz und das umfangreiche Fachwissen an die Absolventinnen und Absolventen weitergegeben haben. Ihnen dankte der Hauptgeschäftsführer ebenso, wie Mitgliedern des Meisterprüfungsausschusses. Schließlich wäre der Erfolg ohne diese ehrenamtliche Arbeit nicht denkbar.
Ein besonderes Dankeschön ging aber auch an die Angehörigen. Sie waren stets eine Stütze, mussten oftmals zurückstecken und haben den jetzigen Jungmeisterinnen und Jungmeistern immer den Rücken gestärkt.
Guter Ruf über die Landesgrenzen hinaus
Die jetzigen 15 Jungmeisterinnen und Jungmeister reihen sich in die Liste der über 1.300 jungen Frauen und Männer aus ganz Deutschland ein, die in den vergangenen mehr als 30 Jahren vor den Meisterprüfungsausschüssen der Handwerkskammer für Ostthüringen die Meisterprüfung im Augenoptiker-Handwerk bestanden haben. Dass in diesem Jahr die Absolventinnen und Absolventen sowohl aus Thüringen als auch vielen angrenzenden Bundesländern kamen, verdeutlicht, welch guten Ruf die Jenaer Fachschule für Augenoptik über die regionalen Grenzen hinaus genießt. „Tragen Sie Ihre hoffentlich größtenteils positiven Erfahrungen der Ausbildung hier in Jena in ihre Heimatstädte, damit Ihnen noch viele Absolventinnen und Absolventen folgen“, so Karsten Sachse.
Karsten Sachse, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostthüringen, gratuliert der Jahrgangsbesten Sophie Helene Tischendorf aus Greiz im Beisein von Schulleiter Frank Weingart (v.l.).
Bis zu 8.500 Euro winken vom Staat
Für alle jene Jungmeisterinnen und -meister mit Hauptwohnsitz in Thüringen hatte er zudem noch eine gute Nachricht im Gepäck. So gibt es auch in diesem Jahr in Thüringen den Meisterbonus in Höhe von 1.000 Euro für den erfolgreichen Meisterabschluss. Wer von den jetzigen Absolventen auch noch in Thüringen ein Unternehmen gründet bzw. ein bestehendes Unternehmen übernimmt, bekommt als Startförderung noch einmal 5.000 Euro und bei Einstellung eines Mitarbeiters bzw. eines Azubis weitere 2.500 Euro. „Das ist doch ein wundervoller Anreiz, jetzt in Thüringen als Meisterin oder Meister voll durchzustarten“, so der Hauptgeschäftsführer. Für diejenigen aus anderen Bundesländern gab er den Tipp mit auf den Weg, in ihren jeweiligen Handwerkskammern nach einer entsprechenden Förderung nachzufragen.
Gerade der Meisterbonus und die Meistergründungsprämie sind aus seiner Sicht ein Signal, dass die Politik langsam wieder erkennt, was der Meister und damit das Handwerk wert ist. „Diese Wertschätzung für das Handwerk brauchen wieder mehr denn je“, so Karsten Sachse.
Sophie Helene Tischendorf aus Greiz als Jahrgangsbeste geehrt
Unter den vielen sehr guten und guten Absolventinnen und Absolventen wurde Sophie Helene Tischendorf aus Greiz als Jahrgangsbeste geehrt und kann sich zusätzlich über eine Meisterprämie von nochmals 1.000 Euro freuen. Mit ihrem Meisterbrief in der Tasche wird sie künftig die Leitung einer Filiale eines Augenoptikers in Zeulenroda übernehmen. Damit haben sich für Sie, wie sicherlich auch für alle anderen 14 Jungmeisterinnen und Jungmeister im Augenoptiker-Handwerk die Strapazen der vergangenen zwei Jahre gelohnt.
Titelbild: Stolz auf das Erreichte: Die 15 frisch gebackenen Augenoptikermeisterinnen und –meister nach dem Erhalt ihrer Meisterbriefe und der Zeugnisse zum staatlich geprüften Augenoptiker.