HWK für Ostthüringen

Thüringer Handwerk im Austausch mit Ministerpräsidenten"Thüringen sind wir alle."

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Thüringer Handwerkstags e.V. (THT) in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen in Gera wurde nicht nur ein neuer Vorstand gewählt. Die Veranstaltung markierte auch einen wichtigen politischen Dialog mit dem neuen Ministerpräsidenten Mario Voigt – mit klaren Botschaften aus dem Handwerk.

Stefan Lobenstein wurde einstimmig als Präsident des Thüringer Handwerkstags bestätigt. An seine Seite wurde Torsten Juch als neuer Vizepräsident gewählt, er gehörte bislang dem THT-Vorstand an. Neu in das Gremium gewählt wurden René  Bauer (Obermeister Textilreiniger-Innung des Landes Thüringen) und Jan Heinemann (Obermeister des Landesinnungsverbandes des Maler- und Lackiererhandwerks Thüringen). Im Amt bestätigt wurden Mike Kämmer, Präsident der Handwerkskammer Südthüringen, und Wolfgang Jacob, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen. Mit großem Dank für ihr langjähriges Engagement wurden Patrick Taubald und Max-Jürgen Scharff aus dem Vorstand verabschiedet.

10-Punkte-Programm als Handlungsauftrag an die Politik

Zentrales Ergebnis der Versammlung war die Verabschiedung eines 10-Punkte-Programms, das den politischen Entscheidern übergeben wurde – mit klaren Forderungen nach Bürokratieabbau, Steuer- und Energiekostenentlastung, einer modernen Berufsausbildung und gezielter Fachkräftegewinnung. „Unsere Betriebe brauchen nicht noch mehr Vorschriften, sondern weniger Hürden und mehr Freiräume“, forderte Lobenstein in seiner Grundsatzrede. Insbesondere kleine und mittlere Handwerksbetriebe litten unter immer neuen Nachweispflichten, langwierigen Genehmigungsverfahren und unübersichtlichen Förderrichtlinien.

Appell an Ministerpräsident Voigt: Politik muss liefern

Im Dialog mit Ministerpräsident Mario Voigt appellierte das Thüringer Handwerk an die Landesregierung, nun die im Wahlkampf gemachten Zusagen umzusetzen: „Das Handwerk hat geliefert – jetzt ist die Politik am Zug. Wir erwarten klare Entscheidungen, ein Ende des Stillstands und die Umsetzung der zugesagten Maßnahmen. Thüringen braucht ein handlungsfähiges und handwerksfreundliches Klima, wenn wir wirtschaftlich stark bleiben wollen“, so Lobenstein.



HWK für Ostthüringen

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Ministerpräsident Dr. Mario Voigt signalisierte in der Gesprächsrunde seine klare Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Handwerk.

Dabei sind aus seiner Sicht vier Schlagwörter essentiell.

Verlässlichkeit: Er habe nicht für eine Praktikumsprämie gekämpft, die dann nicht kommt. Er gab sein Wort: „Die Praktikumsprämie kommt!“

Präzision: Er strebt einen Doppelhaushalt 2026/2027 an, der präzise auch auf die Bedürfnisse des handwerklichen Mittelstandes angepasst wird.

Verantwortung: Es sei die Verantwortung der Landesregierung, dass beste Rahmenbedingungen und damit Planungssicherheit für die Wirtschaft geschaffen werden.

Stolz: Man müsse den Menschen wieder Stolz und Zuversicht für die eigene Heimat geben

Oberste Priorität habe für ihn jetzt der Bürokratieabbau. So wurde ein Bürokratiemelder eingerichtet, das Vergabegesetz in den ersten 100 Tagen der Regierung geändert und einiges mehr.

Er betonte aber gleichzeitig, wenn man Freiheit fordert, muss man auch Verantwortung dafür übernehmen. „Thüringen sind wir alle“, sagte er. „Machen Sie alle mit. Wir werden die Herausforderungen nur gemeinsam lösen.“

Der Austausch mit den Thüringer Handwerkerinnen und Handwerkern war sehr intensiv und konstruktiv. In vielen Wortmeldungen zeigten Unternehmerinnen und Unternehmer Probleme auf, schlugen aber gleichzeitig auch mögliche Lösungsansätze vor.

Es war ein Austausch auf Augenhöhe, der in diesem Format durchaus eine Fortsetzung erfahren sollte.



Titelbild: Thüringens Ministerpräsident Dr. Mario Voigt mit dem neu gewählten Vorstand des Thüringer Handwerkstag e.V. (THT) bei seinem Austausch mit Handwerkerinnen und Handwerkern in der Bildungsstätte der Handwerkskammer für Ostthüringen in Gera.