Gewerkeübergreifendes Lernen und Arbeiten in der Praxis Thüringens modernstes Wärmepumpenkabinett am Start
„Das die Auszubildende auch praktisch an Wärmepumpen während ihrer Lehrzeit arbeiten ist essenziell. Man kann nichts verkaufen, woran man nicht selbst gearbeitet hat“, sind sich die Geschäftsführer Jens Rebstock und Steffen Sommer des gleichnamigen Heizungsbaubetriebes aus Saalfeld einig. Sie sind zur Eröffnung des in dieser Form und Ausstattung völlig neuen und in der Region einmaligen Wärmepumpenkabinetts in der Bildungsstätte Rudolstadt der Handwerkskammer für Ostthüringen gekommen.
180.000 Euro gut angelegt
Durch eine Förderung in Höhe von 180.000 Euro durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz wurden fünf Wärmepumpenmodelle finanziert, inklusive Schaltungssystemen, Solaranlage und einer Pelletheizung. Die Gebäudetechnik Motzka GmbH aus Rudolstadt sowie die Wärme-Klima & Sanitärtechnik GmbH aus Saalfeld brachten den Heizkreislauf in Zusammenarbeit zum Laufen.
Während der Einweihung des Kabinetts verschafften sich nicht nur Vertreter regionaler Handwerksbetriebe einen Einblick. Auch Auszubildende sowie der noch amtierende Thüringer Umweltminister Bernhard Stengele schauten sich die neue Anlage an und ließen sich von den Vertretern der Wärmepumpenhersteller die einzelnen Funktionsweisen erklären.
Namhafte Hersteller mit im Boot
Auch durch die Unterstützung der Vaillant Deutschland GmbH & Co.KG, der Glen Dimplex Deutschland GmbH, der Viessmann Deutschland GmbH, der Stiebel Eltron Deutschland Vertriebs GmbH, der Bosch Thermotechnik GmbH sowie der Wilo SE ist es nun möglich, dass neu entstandene Wärmepumpenkabinett sowohl in der Aus- als auch Fortbildung effektiv zu nutzen.
Umweltminister Bernhard Stengele verdeutlicht noch einmal die Relevanz der Wärmepumpe für die Bevölkerung als auch für das Handwerk: „So weit hat noch nie jemand gedacht. Wir sind in einer Zeit, in der wir nicht nur Heizungen einbauen und anfangen Rohstoffe zu verbrennen. Mit der Wärmepumpe haben wir ein in Europa teilweise stark etabliertes Heizsystem, welches sich in seiner Anschaffung sogar amortisiert.“
Viele Gewerke involviert
In Zeiten der Energiewende bekommen auch viele Handwerksberufe eine ganz neue Bedeutung zugeschrieben. „Gewerkeübergreifendes Arbeiten rückt immer mehr in den Vordergrund der Ausbildung. Vom Dachdecker über den Elektriker bis hin zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik - allein diese drei Berufe benötigt man, um eine Wärmepumpe gekoppelt mit einer Photovoltaik-Anlage in Betrieb nehmen zu können“, so Wolfgang Jacob, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen. Daher sei es wichtig, dass die Fachkräfte im Handwerk die besten Schulungsvoraussetzungen haben, um kompetent und fachlich richtig ihre Arbeit am Kunden fehlerfrei umsetzen zu können.
Überregionale Strahlkraft
„Unser Ziel ist es, unsere Handwerksunternehmen mit dem entsprechenden Knowhow für alle Themen rund um die Installation, Wartung und Nutzung von Wärmepumpen zu versorgen – und das über die regionalen Grenzen Ostthüringens hinaus“, so der Kammerpräsident weiter.
Egal ob Azubis, Gesellen oder gestandene Handwerksmeister – für sie alle bietet das Wärmepumpenkabinett beste Voraussetzungen, um stets auf dem neuesten Stand zu sein.
Noch in diesem Jahr werden erste Schulungen für Handwerksunternehmen angeboten. Und natürlich werden auch die künftigen Azubis als auch die angehenden Handwerksmeister hier wertvolle Ausbildungs- und Weiterbildungsinhalte erfahren.
Titelbild: Heiko Wittig, Geschäftsführer der WKS GmbH in Saalfeld und Meister im Gas- und Wasserinstallateurhandwerk, war einer derjenigen, die die Anlagen im neuen Wärmepumpenkabinett in der Bildungsstätte der Handwerkskammer in Rudolstadt installiert haben. Hier zeigt er den künftigen Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Leon Gashi (li.) und Clemens Schlegel als ersten Azubis die Abläufe bei der Errichtung einer Wärmepumpenanlage.