Friseurmeisterin Eva Neubert aus Jena hat noch viele Ideen Traumberuf und Leidenschaft seit 50 Jahren
50 Jahre im selben Beruf und immer noch mit Leidenschaft dabei - das können nicht viele von sich behaupten. Für Friseurmeisterin Eva Neubert aus Jena ist dies nichts Besonderes. „Ich kann mir auch heute nach 50 Jahren Berufsleben keinen schöneren Beruf als Friseurin vorstellen und würde jederzeit wieder diesen Schritt gehen“, blickt sie mit Stolz auf ein halbes Jahrhundert Arbeitsleben zurück.
Begonnen hat für sie alles im September 1974 mit ihrer Ausbildung zur Friseurin. Bereits sieben Jahre später hatte sie den Meisterbrief in der Tasche. Eva Neubert ist schon immer ein Wirbelwind, wissbegierig und mit dem Drang, Neues dazu zu lernen. Zwei Bezirksmeistertitel, einen 4. Platz bei den DDR-Meisterschaften und die Berufung in die Nationalmannschaft belegen eindrucksvoll ihr Können.
Traum von der Selbstständigkeit verwirklicht
1995 erfolgte für Eva Neubert der große Schritt in die Selbstständigkeit. „Ein eigener Salon war mein großer Traum“, gibt sie unumwun den zu. Sie verließ die Friseur- und Kosmetik GmbH – die Nachfolgerin der PGH Haarkosmetik – und führte von nun an die Geschicke von drei Salons unter dem Titel „Evas Haarmoden“. Zeitweise hatte sie die Leitung von fünf Salons inne.
Doch nicht alles ließ immer nach Plan. Viele Unwägbarkeiten und schwere Jahre machten Eva Neubert zu schaffen. Besonders die Aufgabe des Salons in der Jenaer Saalbahnhofstraße, in dem sie selbst mit dem Friseurhandwerk als Azubi begonnen hatte, machten ihr zu schaffen. „Das war sozusagen mein Baby. Doch Aufgeben war für mich nie eine Option“, zeigt Eva Neubert, was sie auszeichnet: der Wille, immer wieder neue Wege und mit kreativen Ideen ihren Traumberuf fortzuführen.
Ein Beispiel: In der Coronazeit hatte insbesondere das Friseurhandwerk mit Schließungen und massiven Umsatzausfällen zu kämpfen. So entstand die Idee, künftig auch verstärkt auf Haarperücken bei Haarverlust zu setzen. Hier arbeitet sie eng mit Krankenkassen zusammen. „Das ist für uns ein wichtiges Feld und wir sind froh, den Kunden bei ihren Problemen helfen und ihnen ein Stück Lebensqualität zurückgeben zu können.“
Heute betreibt Eva Neubert mit acht Mitarbeiterinnen noch zwei Salons in Jena. „Ich bin unheimlich stolz auf mein Team. Schließlich ist der bisherige Erfolg nur mit solch engagierten Mitarbeiterinnen zu schaffen“, zeigt sie sich dankbar.
Herzblut und Engagement auch im Ehrenamt gezeigt
Doch die Friseurmeisterin hat nicht nur ihre Salons im Blick. Mit viel Engagement bringt sie sich seit vielen Jahrzehnten auch ehrenamtlich ein. So war sie Gründungsmitglied der regionalen Friseurinnung, zeigte überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft im Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer für Ostthüringen im Friseurhandwerk und war mehr als zwei Jahrzehnte Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer. „Für mich ist der Einsatz für das Handwerk und für die Region schon immer ein wesentlicher Teil meiner Lebensphilosophie gewesen“, so Eva Neubert. „Das hält mich fit und gibt mir auch eine gewisse Zufriedenheit, das richtige zu tun.“
Ans Aufhören denkt die heute 68-Jährige noch lange nicht. „Natürlich machen ich weiter in einem Traumberuf. Die Anerkennung und Dankbarkeit meiner Kundinnen und Kunden sind jeden Tags aufs Neue Ansporn. Und was wären wir ohne das Friseurhandwerk. Schließlich ist eine schicke Frisur nicht einfach so im Internet zu bekommen“, lächelt sie.
Titelbild: Glückwünsche zum 50-jährigen Jubiläum im Friseurhandwerk nimmt Eva Neubert auch von ihrem Team entgegen, ohne das die Erfolgsgeschichte nicht hätte geschrieben werden können.