Bundessiegerin Svenja Henkel 2024
HWK für Ostthüringen

Svenja Henkel gewinnt Bundessieg der Kaufleute in SaarbrückenWenn Zahlen zum Erfolg führen

Sie ist ambitioniert und mächtig stolz auf ihren mehr als verdienten Sieg. Die 25-jährige Svenja Henkel aus Jena ging in diesem Jahr bei den German Craft Skills als Bundessiegerin der Kaufleute für Büromanagement hervor.

In ihrem Job fühlt sich die junge Frau sichtlich wohl. Wo andere nur trockenes Zahlenwerk sehen, blüht Svenja auf. Nach ihrem Abitur im Jahr 2017 entschied sie sich zunächst für ein Studium. Dieses war aber laut Henkel schwierig in der Umsetzung. Corona kam ihr auf ihrem Bildungsweg in die Quere.  „Ich wollte aber was machen und nicht nur tatenlos herumsitzen“, unterstreicht sie noch einmal die schwierige Situation. Nach einer Neuorientierung war ihr schnell klar: „Gesetze und Zahlen sind genau mein Ding. Ich liebe Buchhaltung. Für mich ist das wie ein Mosaik. Jedes Teil muss in das nächste passen und am Ende steckt ein Schema dahinter, welches man beherrschen und vor allem verstehen muss.“

Zunächst als geringfügige Kraft begann sie ihre Arbeit bei der Rahmer und Hoidis Gebäudereinigung GmbH in Jena. Nach drei Monaten hatte sich die junge Frau aber gut in das Team und die Arbeit eingefunden und entschied sich für eine Ausbildung. Durch ihre Kollegen wurde Svenja stetig gefördert, aber auch gefordert. Ihr Blick für die Buchhaltung wurde dadurch geschärft. „Bei Fehlern wurde mir nicht vor diktiert, was ich falsch gemacht habe. Ich wurde zunächst darauf hingewiesen, dass ich einen Fehler gemacht habe und sollte dann noch einmal selbst nachsehen ob ich ihn entdecke. Das hat mich in meiner Arbeit sehr weitergebracht und mein Auge für Dinge der Buchhaltung geschärft. Überhaupt war ich durch meine tägliche Arbeit gut auf die Wettbewerbe vorbereitet.“

 

Hinweis kam von Handwerkskammer

Die Handwerkskammer für Ostthüringen gab den Hinweis, dass sich Svenja aufgrund ihrer guten Leistung in der Abschlussprüfung für den Kammer- und Landesausscheid qualifiziert hat. Beim Wettbewerb in Rudolstadt musste sie sich zunächst gegen vier weitere Konkurrenten aus Ostthüringen und Erfurt beweisen, ehe sie Mitte November zum Bundessausscheid nach Saarbrücken fahren durfte. In jeweils zwei Stunden für Theorie und Praxis galt es all das Wissen als Kauffrau für Büromanagement unter Beweis zu stellen. Vor allem der theoretische Teil mit Schwerpunkten der Buchhaltung, Personal sowie Kosten- und Leistungsrechnung hatten es in sich. „Es hat sich wie eine zweite Abschlussprüfung angefühlt. Nur das man nicht so genau wusste, was einen erwartet. Aber da ich Buchhaltung liebe, war ich sehr froh, dass dies auch ein großer Aufgabenschwerpunkt im Wettbewerb war.“ Im Bundeswettbewerb galt es auch das praktische Können unter Beweis zu stellen. So musste neben einer Excelaufgabe auch ein digital bearbeitbarer Warenentnahmeschein für Mitarbeiter, welcher die betrieblichen Abläufe optimieren sollte, erstellt werden. Für die 25-jährige waren nicht nur die Aufgaben des Wettbewerbs auf Bundesebene anspruchsvoll, sondern auch das Können der Konkurrenz. „Ich habe mit nur einem Punkt mehr gewonnen. Der 2. Platzierte hatte 95, ich 96 Punkte – das war ein knappes Rennen.“
Geschäftsführer Norbert Renner ist ebenfalls stolz auf seine ehemalige Auszubildende, welche nach ihrer Lehrzeit auch weiterhin im Betrieb bleibt: „Wir freuen uns mit Svenja eine Bundessiegerin im Team zu haben. Noch mehr freut uns aber, dass sie so in ihrer Arbeit aufblüht. Wir sind wirklich sehr stolz auf sie.“

Nächstes Ziel ist gesteckt

Mit ihrem Arbeitgeber hat Svenja einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. So unterstützt die Firma Rahmer ihre Angestellten beim Thema Weiterbildungen. „Eine Firma ist nur so gut wie ihre Mitarbeiter. Wenn die Menschen stehen bleiben und sich nicht bilden wollen, bleibt auch die Firma stehen und kann nicht mit der Zeit gehen“, so Norbert Renner. Auch Svenja kann ihren Wissensdurst noch nicht bändigen und hat sich nach ihrem Bundessieg bereits das nächste Ziel gesetzt. So möchte sie neben ihrer Arbeit den Abschluss als Bilanzbuchhalter (Bachlor Professional) ablegen.

Tipp für Jugendliche zur Berufswahl

Powerfrau Svenja Henkel hat auch einen Tipp für alle Jugendlichen, welche sich noch in der beruflichen Orientierungsphase befinden: „Vertraut niemals nur auf Berufswahltests. Geht mehr in die Praxis und macht Praktika. Die zwei Schulpraktika reichen da bei Weitem auch nicht aus. Nutzt also auch Chancen während der Ferien oder zu Girls- und Boys Days.“

 

Titelbild: Nicht nur Bundessiegerin Svenja Henkel (2. V.l.) ist stolz auf ihren Bundessieg, auch Thuy Shan Hoang,
Kaufmännische Leiterin, Geschäftsführer Norbert Renner und Prokuristin Sara Rutkowski von Rahmer freuen sich über den Sieg. (v.l.n.r.)