Meisterfeier des Ostthüringer Handwerk mit ZDH-Präsident Jörg Dittrich Wertschätzung und Partystimmung pur
146 Meisterabsolventinnen und Absolventen sowie neun Betriebswirtinnen und Betriebswirte waren zur diesjährigen Meisterfeier der Handwerkskammer für Ostthüringen in das Bio-Seehotel in Zeulenroda-Triebes zur Festveranstaltung und einer berauschenden Partynacht eingeladen.
Egal ob Augenoptiker, Dachdecker, Drucker, Elektrotechniker, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Friseure, Installateur und Heizungsbauer, Kraftfahrzeugtechniker, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Tischler sowie Zimmerer – sie alle standen im Mittelpunkt an diesem Tag.
Hauptprotagonisten: 155 Meister und Betriebswirte
„Mit Ihren Leistungen, insbesondere durch Ihren Fleiß und Ihr handwerkliches Können ist es Ihnen gelungen, die hohen Anforderungen der Meisterprüfung sowie der Fortbildung zum Betriebswirt erfolgreich zu bewältigen. Sie sind die heutigen Hauptprotagonisten und etwas ganz Besonderes“, würdigte Wolfgang Jacob, Präsident der Handwerkskammer für Ostthüringen, in seiner Begrüßung die Absolventinnen und Absolventen.
Für ihn sind sie die Berufselite des Handwerks und etwas ganz Besonderes. Die Absolventen stehen genau für das, was das Handwerk auszeichnet:
- den Mut, anzupacken,
- den Willen, neue Ziele zu erreichen, - das Können, diese Ziele in die Tat umzusetzen und
- die Leidenschaft mit der die Meister und Betriebswirte neue Wege gehen.
Balance von akademischer und dualer Bildung dringend nötig
Zwar standen an diesem Festtag die Absolventinnen und Absolventen im Mittelpunkt. Dennoch ging der Kammerpräsident auf ein wichtiges Thema ein, dass immer mehr an Bedeutung gewinnt: Die Bewältigung des Fachkräftemangels. „Dass im Handwerk in Deutschland fast eine Viertelmillion Fachkräfte fehlen, ist ein Alarmsignal“, so Wolfgang Jacob. Deshalb fordert er von den politischen Entscheidern: „Wir müssen endlich die duale Bildung noch mehr als bisher in den Fokus rücken und verstärkt fördern.“ Deshalb darf es aus seiner Sicht nicht nur auf dem Papier eine Gleichstellung des Meisterabschlusses mit dem Bachelor oder des Betriebswirtes mit dem Master geben. „Wir brauchen eine Balance von akademischer und berufspraktischer Bildung.“ In den vergangenen Jahren seien so viele Akademiker ausgebildet wurden, dass gar nicht alle einen festen Job finden. Genau diese hätten aber beste Perspektiven im Handwerk gehabt, wenn sie sich für den Weg der dualen Bildung entschieden hätten. „Es ist dringend mehr Wertschätzung für das Handwerk und damit auch für die duale Ausbildung nötig“, so Wolfgang Jacob abschließend.
Als Gemeinschaft immer aufs Neue voneinander lernen
Welche Wertschätzung die Absolventen innerhalb des Handwerk genießen, wird in der Tatsache deutlich, dass Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), zur diesjährigen Meisterfeier gekommen ist und die Festrede hielt.
Für ihn sind die Meisterinnen und Meister – ja das Handwerk insgesamt – eine Gemeinschaft, in der alle voneinander lernen. Die jetzigen Meisterabsolventinnen und –absolventen bringen vielleicht in den neuen Technologien wie Künstliche Intelligenz, Social Media usw. mehr mit. Demgegenüber stehen die sogenannten Alt-Meister mit ihrem Erfahrungsschatz. „Wir leben in einer Zeit der Erfahrungsumkehr, in der sich Meisterinnen und Meister gegenseitig in dem bestärken und über das austauschen, wie sie mit ihrer jeweiligen Erfahrung den größten Input für die anderen einbringen können. So kann es gelingen, Erfahrung und Tradition, Technologieaufgeschlossenheit und Innovation zu einem guten Ganzen zusammenzubringen, so der ZDH-Präsident. Das zeichnet das Handwerk aus und dafür steht es.
Tischlermeister Daniel Uhlmann bei seiner Ehrung als bester Absolvent.
Die Band ANNRED aus Erfurt sorgte zur Partynacht für die richtige Stimmung.
Glückwünsche und Urkunden für alle Meisterinnen, Meister und Betriebswirte.
Handwerkerfamilie: „Wir-Gefühl“ mit Leben erfüllen
Aber auch an die große Politik richtete er seine Worte. So sagte Bundeskanzler Olaf Scholz neulich, die Klage ist des Kaufmanns Lied. Er meint, die Wirtschaft jammert immer. „Wir sind aber keine Kaufleute, sondern wir sind Handwerker! Und: Zum Handwerk gehört nicht die Klage, sondern das Klappern“, macht der ZDH-Präsident ganz deutlich. Das Handwerk lege den Finger in die Wunde und mache konkrete Lösungsvorschläge. „Wir wissen, was wir können und sagen, wann und wo wir Unterstützung brauchen. Und ich glaube, wir brauchen den Gedanken vom ‚Wir‘ und nicht vom ‚Ich gegen Dich‘. Die Wirtschaft und der Regierungschef sollten einen gemeinsamen Blick darauf haben, wo Betriebe und Unternehmen der Schuh drückt und wo ihre Probleme im Betriebsalltag liegen.“
Das „Wir-Gefühl“ wird seit Jahrhunderten im Handwerk vorgelebt. Deshalb mag Jörg Dittrich nach eigener Aussage auch den Begriff „Handwerkerfamilie“ so sehr. „Es liegt nun an Ihrer Verantwortung, dieses Wir-Gefühl mit Leben zu füllen. Nicht nur das Gefühl der Handwerkerfamilie, die zusammengehört, sondern auch das Gefühl mit Leben zu füllen, dass wir gemeinsam in diesem Land Dinge zum Besseren wenden können“, richtet der ZDH-Präsident seine Worte an die Absolventinnen und Absolventen.
Aber auch die zur Meisterfeier anwesenden Politikerinnen und Politiker sprach er an. „Stellen Sie den Respekt und die Rahmenbedingungen für die Selbstständigkeit in den Mittelpunkt Ihres Handelns! Nur wenn wir die heutigen Absolventen überzeugen können, in die Verantwortung der Selbstständigkeit zu gehen, können wir unseren Sozialstaat erhalten“, so Jörg Dittrich. Da gehörten beispielsweise der Abbau der überbordenden Bürokratie, die finanzielle und ideelle Wertschätzung für die betriebliche Ausbildungsleistung und vieles mehr.
Den jetzigen Absolventen gab er mit auf den Weg, sich für die Zuversicht, für den Mut sowie hier und da für ein Lächeln zu entscheiden. „Denn ein wenig mehr Lächeln wünschen wir uns doch alle in der Welt“, so ZDH-Präsident Jörg Dittrich zum Abschluss seiner Festrede.
Remptendorfer und Pößneckerin als Beste ausgezeichnet
146 Meisterinnen und Meister sowie neun Betriebswirte – eine stolze Zahl. Dennoch kann es aber nur jeweils einen Besten oder eine Beste geben. So wurde Tischlermeister Daniel Uhlmann aus Remptendorf als bester Meisterabsolvent ausgezeichnet. Nicht weniger stolz war Katja Bernhardt aus Pößneck, die die Ehrung als beste Betriebswirtin entgegennehmen konnte. Die Auszeichnungen nahmen Kammerpräsident Wolfgang Jacob, ZDH-Präsident Jörg Dittrich sowie André Lange von der IKK classic vor.
Aber auch alle anderen Jungmeisterinnen, Jungmeister und Betriebswirte konnten sich auf ihren Auftritt auf der großen Bühne freuen und erhielten ihre Urkunden.
Lange unvergessliche Partynacht mit Live-Musik und vielem mehr
Mit der Festveranstaltung war die Meisterfeier noch nicht vorbei. Erstmalig startete am Abend noch eine große Meisterparty mit einem meisterlichen Buffet, perfekter Live-Musik mit der Erfurter Band ANNRED, jeder Menge Lichtshow sowie einer eiskalten Überraschung zu vorgerückter Stunde. Ausgelassene Stimmung, der ein oder andere Tanz und jede Menge tolle Gespräche werden in Erinnerung bleiben.
Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Aktionen, die die Absolventinnen, Absolventen, ihre Familien sowie die Ehrengäste ebenfalls nutzen konnten. So bestand die Möglichkeit, ein Meisterporträt als bleibendes fotografisches Andenken an diesen Tag anzufertigen zu lassen oder aber bei einem Karikaturisten das eigene Porträt mal auf humoristische Weise zu erleben.
Nicht zuletzt standen die IKK classic sowie der Münchener Verein und die Signal Iduna als berufsständische Versicherer mit tollen Infoständen und einigen Aktionen bereit. Ihnen gilt ein besonderer Dank für ihre Unterstützung, ohne die die außergewöhnliche Veranstaltung in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.
Mehr Bilder von der Meisterfeier 2024 gibt es in der Mediathek.